Stada Aktie: Riskantes Spiel

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Der Arzneimittelhersteller Stada ist stark ins laufende Jahr gestartet – ein Jahr, das für das Unternehmen eine ganze Reihe tiefgreifender Änderungen bereithält. Das Zahlenwerk für das abgeschlossene erste Quartal jedenfalls kann sich sehen lassen.

Demnach konnte der bereinigte Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent gesteigert werden auf gut 573 Millionen Euro (2017: 552 Millionen Euro). Das bereinigte Ebitda kletterte um 9 Prozent auf mehr als 118 Millionen Euro (2017: 108 Millionen Euro). Besonders kräftig konnte der bereinigte Konzerngewinn zulegen, der mit fast 61 Millionen Euro rund 14 Prozent höher ausfiel als im Vorjahresquartal (2017: 53 Millionen Euro). Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg ebenfalls um 14 Prozent von 0,86 auf 0,98 Euro.

Starkes Auftaktquartal

Zudem verbesserte sich der Cashflow in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich und auch die Nettoverschuldung konnte reduziert werden. Sowohl die Generikasparte als auch das Geschäft mit Markenprodukten entwickelten sich solide und trugen zur Steigerung von Umsatz und Gewinn bei.

Dabei macht der Bereich Markenprodukte gut 41 Prozent des Gesamtumsatzes aus, während Generika rund 25 Prozent zum Konzernumsatz beitrugen. Im Vergleich zum Vorjahr entwickelte sich das Generikageschäft damit anteilig etwas stärker als das Markenprodukte-Segment.

Auch Kosteneinsparungen, die mit dem Umbau von Stada einhergehen, machten sich in der Bilanz bereits bemerkbar. Freuen dürfte das vor allem die neuen Eigentümer: 2017 hatten die Finanzinvestoren Bain und Cinven das Unternehmen für gut 5 Milliarden Euro übernommen. Im Februar stimmten die Aktionäre dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag bei einer außerordentlichen Hauptversammlung zu. Die Anleger sollen demnach eine Abfindung in Höhe von 74,40 Euro je Aktie erhalten.

Stada Aktie: Behalten oder verkaufen?

Da der Kurs jedoch zeitweise bei fast 90 Euro lag und auch zuletzt noch oberhalb der 80-Euro-Marke notierte, spekulieren einige Aktionäre auf eine höhere Abfindung. Beobachter halten dies jedoch für riskant und raten eher zum Verkauf angesichts des höheren Kursniveaus. Diesen Rat haben wohl einige Anleger auch bereits beherzigt: Im Mai entwickelte sich die Stada Aktie leicht rückläufig und gab auf Monatssicht etwa 4 Prozent nach, liegt damit aber auf Jahressicht weiterhin rund 30 Prozent im Plus.

Viel Zeit, sich zu entscheiden, bleibt nicht mehr: Die Stada Aktie wird nur noch bis zum 12. Juli an der Börse gehandelt, ehe die neue Eigentümerstruktur greift. Und damit nicht genug der Neuerungen in diesem Jahr: Bereits im September wird mit Peter Goldschmidt ein neuer Vorstandschef an die Unternehmensspitze treten. Der langjährige Novartis-Manager folgt auf Interimschef Claudio Albrecht und soll im Gegensatz zu seinen Vorgängern längerfristig an der Spitze des Unternehmens stehen und den anstehenden Umbau begleiten.