MongoDB-Aktie mit Kursverdopplung
Mit einer beeindruckenden Kursexplosion meldete sich die MongoDB-Aktie in diesem Jahr zurück. Immerhin konnten sich die Papiere im aktuellen Börsenjahr mehr als verdoppeln (+106%). Nach dem jüngsten Kursschub liegt der Börsenwert wieder bei knapp 28 Milliarden Dollar. Dabei waren es vor allem die aktuellen Geschäftszahlen, die die Aktie beflügelten.
Mongo.DB könnte die Datenbanklandschaft revolutionieren
Auch wenn die Aktie mittlerweile eine stattliche Marktkapitalisierung hat, hierzulande dürfte das Unternehmen eher nur technologieorientierten Investoren ein Begriff sein. Dabei will der Konzern nichts anderes als die althergebrachte Datenbankwelt revolutionieren. Bedenken Sie: Die marktführenden Datenbankprodukte sind im Kern nach wie vor relationale Datenbanken und basieren damit auf einem mehr als 40 Jahre alten Konzept. Auch heute noch ist dies die Basis für die Datenhaltung in den allermeisten Software-Applikationen.
Alle diese etablierten Systeme basieren darauf, dass die Daten in einem gewissen Schema in Tabellen angeordnet werden und dann mit der Abfragesprache SQL ausgelesen beziehungsweise bearbeitet werden. Doch inzwischen führen vor allem neue Real-Time-Anwendungen die klassischen relationalen Datenbanken an ihre Grenzen.
NoSQL gehört die Zukunft
Die althergebrachten SQL-Datenbanken können komplexe Datenstrukturen, die in höchster Geschwindigkeit verarbeitet werden müssen, nur begrenzt gut verarbeiten. Hier kommen sogenannte NoSQL-Datenbanken ins Spiel. Denn nicht-relationale Datenbanken (NoSQL) haben bei der Verarbeitung von großen Datenmengen einen Geschwindigkeitsvorteil. Die Datenbank-Lösung von MongoDB findet entsprechend reißenden Absatz.
MongoDB profitiert zudem davon, dass immer mehr klassische Software-Anwendungen zukünftig nicht mehr im eigenen Rechenzentrum betrieben sondern auf eine cloud-basierte Lösung umgestellt werden.
Mittlerweile zählt der US-Konzern 45.000 Kunden in über 100 Ländern. Zu den Rivalen zählen unter anderem Firmen wie Oracle, Microsoft und Redis.
Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen
Die vergangenen Jahre zeigen es: MongoDB wächst kräftig. Seit 2016 vervielfachten sich die Erlöse von 65,3 Millionen Dollar auf 1,28 Milliarden Dollar im zurückliegenden Geschäftsjahr. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres kletterten die Umsätze auf 423,8 Millionen Dollar. Das lag 39,6% über dem vergleichbaren Vorjahresquartal und 32,9 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten. Zudem wurde die Wachstumsdynamik des Vorquartals (+29%) übertroffen.
Laut Unternehmensangaben lag die Anzahl der Kunden zum Quartalsende über 45.000. Im Vergleich zum Vorquartal konnten also 1.900 Kunden hinzugewonnen werden. Die Zahl der Kunden mit einem jährlichen wiederkehrenden Umsatz (ARR) von mehr als 100.000 Dollar erhöhte sich derweil auf 1.855 (Vorquartal: 1.761 ).Der Cloud-Datenbankdienst von MongoDB namens Atlas machte 63% des Gesamtumsatzes aus und steigerte die Umsätze im ersten Quartal um 38%.
Verlust wird eingedämmt
Allerdings schreibt der Open Source-Softwarekonzern weiterhin rote Zahlen. Im abgelaufenen Quartal stand ein Nettoergebnis von minus 37,5 Millionen Dollar in den Büchern. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (-118,8 Mio. Dollar) hat sich der Verlust hingegen spürbar verbessert. Das bereinigte Ergebnis lag mit 93 Cent je Aktie deutlich über den Prognosen der Analysten. Diese waren im Vorfeld der Zahlen lediglich von 45 Cent je Anteilschein ausgegangen.
Management schraubt Prognose nach oben
Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich der Konzern zuversichtlich und hebt seine Erwartungen an. Der US-Datenbanksoftware-Spezialist rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzanstieg um bis zu 25% auf eine Bandbreite zwischen 1,596 und 1,608 Milliarden Dollar. Bislang war das Management nur von einem Umsatzplus von 14% ausgegangen.
Für das Ergebnis je Aktie (Non-GAAP) werden im Gesamtjahr 2,27 bis 2,35 Dollar in Aussicht gestellt. Das wiederum liegt signifikant über der bisherigen Prognose (1,42 bis 1,56 Dollar). Signifikant ist allerdings auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das sich derzeit bei 170 befindet.