Big Data-Spezialist Splunk im Visier von Top-Aktivist
In Zukunft dreht sich alles um Daten. Big Data ist mehr als nur ein Modewort. Heutzutage wird durch Klicks auf Webseiten, Applikation-Server und Apps eine regelrechte Datenflut erzeugt. Ohne entsprechende Hilfsmittel können jedoch nur wenige Informationen aus dem Datenstrom gezogen werden – er fließt direkt ins Nirvana. Kein Wunder also, dass sich Firmen mit aussichtsreicher Analysesoftware hoher Beliebtheit erfreuen.
Ein großer Spieler auf diesem Markt ist der Datenanalysespezialist Splunk, der von Zeit zu Zeit immer wieder als Übernahmeziel unter Anleger gehandelt wird. Im Februar letzten Jahres machte der Netzwerkriese Cisco als möglicher Käufer die Runde – der kolportierte Übernahmepreis lag bei mehr als 20 Milliarden Dollar. Im Herbst sorgte dann der Einstieg des bekannten Aktivisten Starboard Value abermals für Phantasie.
Splunk – der Spezialist für große Datenmengen…..
Nun aber erst einmal zum Geschäftsmodell des US-Konzerns. Die Software-Produkte von Splunk helfen den Kunden unstrukturierte Datenmengen (Big Data) zu überwachen, zu analysieren und aufzubereiten. Der Name „Splunk“ leitet sich von dem Begriff „spelunking“ (Höhlenforschung) ab und bezieht sich auf die Analyse von bislang unbekannten Datenquellen.
Splunk bietet Log-, Monitoring- und Reporting-Tools, die maschinell generierte Daten für alle Benutzer zugänglich, nutzbar und damit wertvoll machen. Das Unternehmen aus San Francisco konnte bereits mehr als 15.000 Kunden in über 110 Ländern gewinnen, darunter auch bekannte Namen wie Adobe, Bosch, Coca-Cola oder die Deutsche Bahn.
…..mit Cloud-basiertem Abo-Modell
Untersucht werden beispielsweise Klickverhalten von Onlinekunden, Transaktionsdaten, Netzwerkaktivitäten und Anrufaufzeichnungen (z.B. von Call-Centern). Dazu werden Protokoll-, Verbindungs- und Messdaten, sowie weitere Daten von Applikationen, Servern und Netzwerkgeräten durchsucht und indiziert. Durch die Auswertung in Echtzeit und die Erstellung von Grafiken, Berichten und Warnmeldungen können in Unternehmen z.B. Störfälle oder Verbesserungspotenziale erkannt und umgehend adressiert werden.
Die Produkte werden vor allem als Cloud-basierte Abonnements vermarktet, so dass Splunk über ein sehr lukratives und skalierbares Geschäftsmodell mit hoher Kundenbindung verfügt.
Transformation schreitet voran
Zuletzt hat Splunk vor allem versucht, sein Geschäftsmodell stärker in die Cloud zu verlagern. Im ersten Quartal trugen die Erlöse aus der Cloud 55% zu den Gesamtumsätzen bei. Während die Gesamtumsätze um 11% auf 751 Millionen Dollar nach oben kletterten, erhöhte sich die Cloud-Umsätze um 30% auf 419 Millionen Dollar.
Die Zahl der Kunden mit einem jährlichen wiederkehrenden Umsatz von über einer Million Dollar kletterte im Jahresvergleich um 120 auf 810. Die Strategie dürfte sich langfristig auszahlen, aber die Geduld der Anleger noch auf die Probe stellen. Im letzten Quartal fiel ein Verlust von 196 Millionen Dollar an.
Renommierter Aktivist erhöht Splunk-Position
Auf dem deutlich ermäßigten Kursniveau ist im Schlussquartal der bekannte Aktivist Starboard Value eingestiegen. Damit soll nun das Management zu Änderungen gedrängt werden und Maßnahmen ergreifen, um den Unternehmenswert zu steigern und den Aktienkurs wieder anzukurbeln. Mittlerweile hat der Aktivist seine Position weiter ausgebaut.
Mittlerweile hält Starboard Value 4,58 Millionen Splunk-Papiere. Das entspricht einem Gegenwert von rund 440 Millionen Dollar beziehungsweise 2,77% aller ausstehenden Splunk-Aktien.
Ob dies der Anfang einer längeren Kurserholung ist, wird sich erst noch zeigen. Fest steht, dass sich das Splunk-Management schon mal warm anziehen kann. Denn Starboard Value wird alle Hebel in Bewegung setzen, um aus dem Investment mit einem ordentlichen Gewinn auszusteigen.