Adobe überrascht mit Gewinnentwicklung

Inhaltsverzeichnis

Mit einem Kursabschlag von 4,2% reagierte die Adobe-Aktie am vergangenen Freitag auf die Vorlage der Geschäftszahlen. Obwohl die Erwartungen übertroffen wurden, trennten sich die Anleger vorerst von den Papieren. Allerdings liegt die Aktie mit einem Kursplus von 57% in 2023 weiterhin deutlich vor dem Technologieaktienindex Nasdaq (+32%).

Adobe– feste Größe in der Softwareindustrie

Aus der Softwareindustrie ist Adobe Systems kaum mehr wegzudenken. Der Konzern bietet Software, mit deren Hilfe Kunden digitale Inhalte erstellen, veröffentlichen und die Wirkung messen können. Zum Angebot gehören Grafik- und Bildbearbeitungsprogramme, Audio- und Videoschnittsysteme und Webanalyse-Tools.

Einige der bekanntesten Produkte sind Photoshop, Acrobat, Flash und Dreamweaver. Die Software von Adobe Systems wird an Hardwarehersteller, Softwareentwickler und Dienstleister sowie an Individualkunden und die Werbeindustrie geliefert.

Langfristig beeindruckende Erfolgsgeschichte

In den vergangen Jahren ist der Konzern stark gewachsen. Seit 2006 haben sich die Umsätze bis 2022 auf 17,60 Milliarden Dollar mehr als versechsfacht. Gleichzeitig sind die Gewinne von 506 Millionen Dollar auf 4,75 Milliarden Dollar angestiegen. Weltweit beschäftigt der Konzern inzwischen mehr als 25.000 Mitarbeiter.

Umstellung auf Cloud-Geschäftsmodell sorgt für sprudelnde Gewinne

Seit dem Jahr 2013 ist Adobe sehr erfolgreich auf das cloudbasierte Geschäftsmodell umgestiegen. Das bedeutet, dass die Software nicht mehr verkauft, sondern langfristig vermietet wird. Der Konzern vertreibt also Abonnements an seine Kunden und kann sich über wiederkehrende und langfristig gewinnträchtigere Einnahmen freuen.

Dadurch konnte die Gewinnmarge in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert werden. Lag die Gewinnmarge (Nettogewinn in Relation zum Umsatz) in 2014 bei 6,47%, erzielte Adobe 2022 (Anm.: Das Geschäftsjahr endet bei Adobe immer am 30. November) eine beeindruckend hohe Gewinnspanne von 27,1%.

Weiteres Wachstum im dritten Quartal

Im dritten Quartal konnte der Softwarespezialist weiter zulegen. Der Umsatz kletterte um 10,4% auf 4,89 Milliarden Dollar. Die Analystenschätzungen wurden damit nochmals um 20 Millionen Dollar übertroffen. Lassen Sie uns noch einen Blick auf die wichtigsten Geschäftssegmente werfen: Das Segment Digital Media (Creative und Document Cloud, inkl. Photoshop) erzielte einen Umsatz von 3,59 Milliarden Dollar (+11%), die Sparte Digital Experience (Marketing und Analyse Software inkl. Marketo) wies einen Umsatz von 1,23 Milliarden Dollar aus (+10%). Der Bereich Subscription wuchs unterdessen um 12% auf 4,631 Milliarden Dollar.

Unter dem Strich erzielte Adobe einen Nettogewinn von 1,40 Milliarden Dollar oder 3,05 Dollar pro Aktie ohne Sonderposten. Das lag 26% über dem Vorjahresniveau.

Prognose leicht angehoben

Für das gesamte Geschäftsjahr 2022/2023 peilt Adobe weiterhin einen Jahresumsatz in einer Bandbreite von weiterhin 19,25 bis 19,35 Milliarden Dollar an (bislang: 19,1 bis 19,3 Milliarden Dollar). Das entspricht einem Umsatzwachstum von 9%. Das Ergebnis je Aktie (US-GAAP) soll indes bei 11,15 bis 11,25 Dollar liegen, was ebenfalls leicht über der bisherigen Planung liegt (bislang: 10,85 bis 11,15 US-Dollar).

Fazit: Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde zwar leicht angehoben, aber offenbar hatten sich die Anleger auf Grund des verstärkten KI-Einsatz in den Produkten eine höhere Dynamik gewünscht. Auf Basis der Analystenschätzungen (Quelle: Seeking Alpha) handelt die Aktie momentan mit dem 31-Fachen Kurs-Gewinn-Verhältnis (Basis 2023). Ob die Anleger dem Softwarekonzern zeitnah eine nachhaltig höhere Bewertung zubilligen, werden erst die kommenden Monate zeigen.