Siemens Healthineers – Corona-Schnelltests boostern Quartalsgewinn

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Die Geschäfte laufen gut beim DAX-Wert Siemens Healthineers – so gut, dass das Management den Ausblick für das Geschäftsjahr 2021/22 (das am 30.9.2022 endet) bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate angehoben hat. Die Aktie kommt honoriert das mit Kursgewinnen.

Jahresprognose deutlich angehoben

Bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal, das von Januar bis März geht, hat Healthineers-Chef Bernd Montag die Jahresprognose nochmals aktualisiert. Jetzt rechnet der Medizintechnik-Konzern mit einem Umsatzwachstum von 5,5 % bis 7,0 % nach zuvor 3,0 % bis 5,0 %. Das Ergebnis je Aktie soll nun auf 2,25 bis 2,35 Euro zulegen. Das ist etwas mehr als noch vor kurzem mit 2,18 bis 2,30 Euro erwartet worden war. Im Vergleich zum Gewinn je Aktie des vorigen Geschäftsjahrs 2020/21 entspräche das einem stattlichen Plus von 43 % bis 49 %.

Analystenschätzungen deutlich übertroffen

Der Optimismus bei Siemens Healthineers rührt von einem Quartalsergebnis her, das die Markterwartungen deutlich übertroffen hat. Der vergleichbare Umsatz lag mit knapp 5,5 Milliarden Euro um 15,8 % höher als vor Jahresfrist. Einschließlich des zwischenzeitlich übernommenen US-Krebsspezialisten Varian betrug der Zuwachs sogar 38 %. Das bereinigte Ergebnis je Aktie kletterte mit 53 % auf 0,67 Euro wesentlich kräftiger. Damit hat das Unternehmen die durchschnittlichen Analystenschätzungen von 0,55 Euro eindrucksvoll, nämlich um gut 20 %  überboten.

Wachstum- und Gewinntreiber waren und sind vor allem die Corona-Antigen-Schnelltests von Siemens Healthineers. Die Nachfrage ist vor allem in den USA, wo sie seit Anfang des Jahres verfügbar sind, und in Europa rasant gestiegen. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Montag hier nun einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro und damit fast doppelt so viel wie bisher, als 700 Millionen Euro veranschlagt worden waren. Dieser Bereich trägt damit wesentlich zu dem erneut nach oben angepassten Ausblick bei.

Hohes Wachstum in der Tomographie

Auch die anderen Segmente schlugen sich im Zeitraum von Januar bis März ordentlich. Das gilt vor allem für den größten Bereich Imaging mit Magnetresonanz- und Computer-Tomographie. Er wuchs um rund 10 %.

Im Vormittagshandel nach der Bekanntgabe der Zahlen zog der Aktienkurs um 3 % auf rund 52 Euro an. Bis zum Rekordhoch von mehr als 66 Euro Ende 2021 fehlt also noch ein gutes Stück. Bei den Analysten herrscht Unsicherheit, wie lange die Sonderkonjunktur mit Schnelltest in dieser Stärke anhalten wird. Die beiden jüngsten Analysen kurz vor dem Quartalsergebnis hatten deutlich unterschiedliche Kursziele: JP Morgan betrachtete 71 Euro als fair, die DZ Bank 58 Euro.