Siemens Energy – unsere Analyse
Die Energiewende beschäftigt vor allem die deutsche Industrie besonders. Gut, dass es mit Siemens Energy ein Unternehmen gibt, das die Wende begleiten kann – oder doch nicht? Die Medien zeigen das Unternehmen zunehmend als krisenhaft. Wir haben den Wert für Sie analysiert. Siemens Energy ist ein weltweit tätiger Industriekonzern auf dem Energiesektor.
Die Gesellschaft spaltete sich im September 2020 als eigenständiges Unternehmen von der Siemens AG ab. Der Konzern ist nahezu entlang der gesamten Energie-Wertschöpfungskette tätig und bietet Lösungen zur Energieübertragung und Stromerzeugung an. Zu den wichtigsten Produkten zählen Gas- und Dampfturbinen, Generatoren, Transformatoren und Kompressoren.
Aufträge, ohne großen Sinn
Die Ergebnisse von Siemens Energy im 3. Quartal waren enttäuschend und durch Belastungen bei Siemens Gamesa beeinträchtigt. Diese ergaben sich hauptsächlich aus Qualitätsproblemen bei den Onshore-Plattformen sowie erhöhten Produktkosten und den Herausforderungen beim Hochlauf im Offshore-Geschäft. Der Umsatz stieg um 3,1% auf 7,5 Mrd €, auf vergleichbarer Basis waren es 8%. Das Ergebnis vor Sondereffekten lag bei -2,05 Mrd €, vor allem aufgrund der Belastungen bei Siemens Gamesa. Allerdings haben sich mit Ausnahme des Windgeschäfts alle anderen Bereiche gut entwickelt und bieten Produkte an, die in großem Umfang von der Energiewende profitieren dürften.
Das Ergebnis der anderen Sparten erhöhte sich aufgrund einer überzeugenden operativen Leistung sehr stark. Unterm Strich fiel ein Verlust von 2,93 Mrd € an. Der Auftragseingang legte um 51,3% auf 14,9 Mrd € zu. In den ersten 9 Monaten hat Siemens Energy knapp 40 Mrd € an neuen Aufträgen akquiriert. Ein Plus von 52,9% im Jahresvergleich. Umsetzen kann Siemens Energy die hohe Nachfrage jedoch nicht, da vor allem im Windturbinengeschäft die Produktionskapazitäten nicht schnell genug ausgeweitet wurden, weswegen die Book-to-Bill-Ratio auf 1,98 gesprungen ist.
Unsere klare Meinung
Vor dem Hintergrund der Entwicklungen bei Gamesa hat der Vorstand den Ausblick angepasst. Erwartet wird jetzt ein vergleichbares Umsatzwachstum in einer Bandbreite von 9 bis 11%, eine ErgebnisMarge vor Sondereffekten zwischen -10 und -8% und ein Verlust von rund 4,5 Mrd €. Diese Aktie ist nur etwas für Zocker. Die weitere Entwicklung hängt von vielen Faktoren ab, die Stand heute kaum jemand absehen kann. Finger weg!