Siemens Energy: Ein Schrecken ohne Ende
Siemens Energy schockt die Anleger schon wieder. Der Jahresverlust soll bei 4,5 Milliarden Euro liegen. Und jetzt?
Bei Siemens Energy läuft etwas gewaltig schief. Schon im Juni hatte das Unternehmen gewarnt, dass es in diesem Jahr einen Verlust einfahren werde. Unter kaum vorgehaltener Hand streuen die Manager des Unternehmens aus München die vermeintlichen Gründe: Siemens Gamesa, der teure Zukauf aus Spanien, arbeitet nicht profitabel und schnell genug.
Doch seit Montag ist klar, wie schlecht es wirklich läuft. Denn der Energie-Spezialist beziffert seinen Jahresverlust jetzt auf 4,5 Milliarden Euro. Das ist mehr als 6 Mal so hoch wie im Juni bereits in Aussicht gestellt.
Wie kann das sein?
Diese Zahlen verwundern doppelt. Denn die Windkraft wird überall in Europa massiv ausgebaut. Auch Siemens Energy profitiert davon. Der Umsatz im dritten Quartal stieg erneut auf 7,5 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand stieg sogar auf rekordverdächtige 14,89 Milliarden Euro.
Das Problem ist also nicht der Umsatz oder die Auftragseingänge. Das Problem liegt an den zu hohen Kosten. Das erinnert stark auch an Nordex, die einfach die Profitabilität nicht in den Griff bekommen.
Diese Kosten schlagen voll durch
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Nicht nur die Rohstoffe sind im vergangenen Jahr massiv gestiegen, auch die Energiekosten und die Löhne für Mitarbeiter sind nach oben geschossen.
Wenn Sie diesen Kostendruck noch zu dem hohen Übernahmepreis von 4 Milliarden Euro für Gamesa addieren, sind Sie bei der Misere gelandet, in der Siemens Energy gerade steckt.
So wie sich der Chart zeigt, wird gerade der Abwärtstrend, der eigentlich seit Oktober vergangenen Jahres geendet hat, wieder frisch aufgenommen.
Fazit: Keine Frage: Der Chart 2023 mahnt zur Vorsicht. Jetzt schon auf den Turnaround bei Siemens Energy zu setzen, könnten sehr verfrüht sein.