Siemens Energy: 37% Kurseinbruch – Jetzt einstiegen?

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Die Welt hat für ein paar Stunden den Atem angehalten. Was passiert derzeit in Russland? Auch wenn es nur ein Kuraufstand der Söldner-Truppe war, hat er gezeigt, dass die Macht von Putin nicht unantastbar ist. Für Schnappatmung unter den Anleger hat zuvor aber Siemens Energy gesorgt.

Siemens Energy deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab

Die Siemens Energy AG ist ein weltweit tätiger Industriekonzern im Energiesektor. Im September 2020 hat sich das Unternehmen als eigenständige Firma von der Siemens AG abgespalten. Siemens Energy ist entlang der gesamten Energie-Wertschöpfungskette aktiv. Das Unternehmen bietet Lösungen für die Energieübertragung und Stromerzeugung an.

Probleme bei Windkrafttochter Gamesa

Eine der Angeboten Lösungen zur Stromerzeugung ist Windkraft und genau hier hat die Windkrafttochter Gamesa Qualitätsprobleme. Wegen hoher Ausfallraten von Windturbinen-Teilen drohen dem Unternehmen milliardenschwere Sonderbelastungen. Siemens Energy geht derzeit von zusätzlichen Kosten von voraussichtlich über einer Milliarde Euro aus. Im Januar lagen die Kosten noch bei 472 Millionen Euro. Aus diesem Grund zieht der Energietechnikkonzern seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 zurück.

Seltener Kurseinbruch eines Dax-Konzerns

Ein Kurseinbruch von mehr als 30% kommt bei einem Dax-Wert selten vor. Im Jahr 2020 stürzte der Zahlungsabwicklers Wirecard ab, weiteres Beispiel ist die in der Finanzkrise verstaatlichte Hypo Real Estate. Im Mai hatte sich Siemens Energy grade erst vom Rekordtief von etwa 10 Euro im Oktober 2022 erholt, nun erfolgt der nächste Absturz, der aus dem Stand gut 6 Milliarden Euro vernichtet hat.

Siemens Energy Chef zeigt sich weiter positiv

Nicht nur Sie als Anleger, sondern auch Kontrolleure wurden von der Ad-hoc-Nachricht und den Umfang der Probleme überrascht. Siemens Energy Chef Christian Bruch sieht die Probleme jedoch als lösbar und glaubt „an ein positives Windgeschäft“.

Sollten Sie als Anleger jetzt einsteigen?

Fazit: Nach dem Kurseinbruch scheint ein direkter Wiedereinstieg verlockend – ganz nach dem Motto buy on bad news. Das Problem mit diesem antizyklischen Motto ist aber: Keiner weiß, wie schlecht die Nachrichten noch werden können. Falls Sie mit dem Gedanken spielen, einzusteigen, ist es auf jeden Fall ratsam, auf eine Bodenbildung zu warten, um nicht in den laufenden Kurseinbruch zu investieren. Desweitern ist das ganze Ausmaß noch nicht bekannt. Zunächst wird alles auf den Prüfstand gestellt, sollten dort weitere Mängel auffallen, können Sie sich schnell ein Minus ins Depot holen.