Siemens Healthineers: Solider Medizintechniker

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Nachdem die Aktienmärkte zuletzt wieder besser in Schwung gekommen sind, suchen viele Anleger nach Aktien, die noch Nachholpotenzial besitzen. Eine davon möchte ich Ihnen heute vorstellen.

Kurzportrait Siemens Healthineers

Die Siemens-Medizintechniktochter notiert seit einigen Jahren an der Börse. Der Konzern hat sich auf medizinische Bildgebung (Diagnosegeräte wie Magnetresonanztomographie, Mammographie, Röntgen und Ultraschall) spezialisiert und sich mit der Übernahme von Varian 2021 ein zweites wichtiges Standbein im Krebs-Bereich (Strahlentherapien) aufgebaut. Zu den weiteren Geschäftsfeldern zählen Labordiagnostik, digitale Gesundheitsservices und Krankenhausmanagement.

Dank der zunehmenden Bedeutung der Früherkennung in der Medizin sowie dem hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen mit Service- und Instandhaltungsleistungen bietet Siemens Healthineers ein krisenresistentes Geschäftsmodell mit soliden Wachstumsraten.

Schwieriges erstes Quartal

Aufgrund der Corona-bedingten Einbußen im Diagnostikgeschäft sank der Umsatz wie erwartet um 2% auf 5,35 Mrd. Euro. Bereinigt um diesen Sonderfaktor lag das Wachstum bei über 11% – und damit etwas mehr als von Analysten prognostiziert. Zuwächse verbuchten die wichtigen Geschäftsbereiche Bildgebung und die Krebs-Tochter Varian.

Eine negative Überraschung gab es hingegen beim Gewinn. Hier sorgten eine Abschreibung in Höhe von 329 Mio. Euro sowie Aufwendungen für den Umbau des Robotikgeschäfts dafür, dass der Quartalsgewinn von 583 auf 108 Mio. Euro einbrach. 

Management bekräftigt Jahresprognose

An seiner Jahresprognose hält das Management fest. Durch den Wegfall der Umsätze aus den Corona-Tests dürfte sich der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 etwa auf Vorjahresniveau bewegen. 2024 wird es dann wieder ein spürbares Wachstum geben.    

KI-Einsatz in der Medizintechnik

Der Megatrend künstliche Intelligenz (KI) durchdringt auch die Medizintechnik. Hier hat sich Siemens Healthineers bereits hervorragend positioniert. So kommen beispielsweise selbstlernende KI-Algorithmen zum Einsatz, die Ärzten und Labormitarbeitern in unterschiedlichen diagnostischen Disziplinen immer mehr Tools an die Hand geben, die die Diagnosefindung unterstützen, Fehler reduzieren und Diagnose und Therapie stärker verzahnen.

Zahlreiche Untersuchungsgeräte des Unternehmens werden mit KI-Unterstützung optimiert. Beispielsweise bei der optimalen Patientenpositionierung bei MRT-Scannern oder bei der schnelleren und präziseren Auswertung von Mammographie-Screenings. Bereits 2018 hat Siemens Healthineers eine KI-Anwendung für die Computertomographie (CT) entwickelt, die Organe und Läsionen automatisch detektiert und quantitative Reports automatisch erstellt.

Immer noch recht günstig bewertet

Seit dem Börsengang im Frühjahr 2018 hat sich die Aktie solide entwickelt, die ganz großen Kursgewinne sind bislang jedoch ausgeblieben. Nach dem schwächeren Jahr 2022 besitzt der Wert wieder einiges Aufwärtspotenzial. Die Bewertung liegt sowohl beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) als auch beim Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) deutlich unter dem historischen Durchschnitt. Schnelle, hohe Kursgewinne sollten Sie hier jedoch nicht erwarten. Aber langfristig orientierten Anlegern bietet sich ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.