Wasserstoff-Spezialist SFC Energy mit starken Quartalszahlen
Klimaneutral erzeugter grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. So ist es nicht verwunderlich, dass auch etliche deutsche Mittelständler im Bereich der Wasserstofftechnologie tätig sind. Hierzu zählt die in Brunnthal bei München ansässige SFC Energy AG, die ein deutscher Wasserstoff-Pionier ist.
Der bayerische Brennstoffzellen-Produzent hat gestern seine aktuellen Geschäftszahlen für die ersten neun Monate dieses Jahres vorgelegt. Gleichzeitig hat das Unternehmen auch die Prognosen für das Gesamtjahr erhöht. Bevor ich näher auf die aktuellen Geschäftszahlen eingehe, möchte ich Ihnen den Brennstoffzellen-Hersteller kurz vorstellen.
SFC Energy im Kurzporträt
Die SFC Energy AG wurde im Jahr 2000 unter dem Namen SFC Smart Fuel Cell gegründet. Das Unternehmen war ursprünglich auf die Herstellung und den Vertrieb von Direkt-Methanol-Brennstoffzellen, die für die Stromversorgung von Wohnmobilen und Caravans eingesetzt werden, spezialisiert.
Über die Jahre hat sich SFC Energy laut eigenen Angaben zu einer weltweit führenden Unternehmensgruppe für mobile Energie- und Power-Managementlösungen für die Märkte Clean Energy und Clean Power Management entwickelt. Zu den Kunden von SFC zählen u.a. Automobilzulieferer, Wohnmobilhersteller und das Militär.
In seiner 23-jährigen Unternehmensgeschichte hat SFC weltweit mehr als 65.000 Brennstoffzellen verkauft. Das Unternehmen hat Produktionsstandorte in Deutschland, den Niederlanden, Rumänien, Indien und Kanada. Der Brennstoffzellen-Hersteller ging 2007 an die Börse und gehört seit 2022 dem Nebenwerteindex SDAX an.
Überzeugende Neunmonatszahlen
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 konnte SFC seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 38% auf 88 Mio. Euro steigern. Dabei stieg der Umsatz im Segment Clean Energy um 34,1% und im Segment Clean Power Management um 46,8%.
Auch auf der Ergebnisseite konnte sich SFC deutlich verbessern. So legte das Bruttoergebnis in den ersten neun Monaten um 42,6% auf 33,3 Mio. Euro zu. Grund für diesen Anstieg waren sowohl die mit dem starken Umsatzwachstum verbundene Margenexpansion als auch eine verbesserte Preisgestaltung und ein attraktiverer Produktmix.
Die Bruttoergebnismarge (= Bruttoergebnis in Prozent der Umsatzerlöse) des Unternehmens lag im Berichtszeitraum mit 37,9% leicht über dem Vorjahresniveau von 36,6%. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) lag per Ende September bei 7,6 Mio. Euro, was mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Die Auftragseingänge lagen im Berichtszeitraum bei 89,7 Mio. Euro und übertrafen damit das hohe Vorjahresniveau von 88,3 Mio. Euro leicht. Der Auftragsbestand zum 30. September erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 20 Mio. Euro auf 75,3 Mio. Euro.
Jahresprognose angehoben
Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres rechnet der SFC-Vorstand damit, die bisherige Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2023 zu übertreffen. Danach werden die Umsätze in einer Bandbreite von etwa 115 bis 117 Mio. Euro liegen. Bisher lag die Umsatzprognose zwischen 107 und 111 Mio. Euro.
Beim Ergebnis hat der Vorstand seine ursprünglich gemachte Prognose am oberen Ende der erwarteten Spanne konkretisiert. So geht SFC beim bereinigten EBIT nunmehr von einer Bandbreite zwischen 7,5 bis 8,6 Mio. Euro aus. Zuvor lag die prognostizierte Bandbreite bei 5 bis 8,6 Mio. Euro.
Der bayerische Brennstoffzellen-Hersteller hat lange Jahre Verluste eingefahren. Das änderte sich im vergangenen Jahr, als das EBIT nach langer Durststrecke wieder im positiven Bereich lag. Wenn die gute operative Entwicklung der vergangenen Monate anhält, könnte die SFC-Aktie ein spannendes Investment im Bereich Wasserstoff werden.