SFC Energy: Brennstoffzellen-Aktie zeigt relative Stärke

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Bekannte Brennstoffzellen-Aktien wie Ballard Power oder Plug Power haben in den vergangenen beiden Jahren stark an Boden verloren. Viel besser machte es ein kleiner Konkurrent aus Deutschland, den ich Ihnen heute näher vorstellen möchte.

Kurzportrait SFC Energy

SFC Energy zählt zu den führenden Anbietern von Methanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Stromversorgungslösungen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten verkaufte das Unternehmen mit Sitz in Brunnthal bei München über 55.000 Brennstoffzellen.

Starkes erstes Quartal

Für das erste Quartal meldete SFC Energy ein Umsatzwachstum von 53% auf 27,45 Mio. Euro. Insbesondere in Nordamerika verkaufen sich die Brennstoffzellen mit einem Umsatzzuwachs von +85% wie warme Semmeln. Inzwischen macht die Region Nordamerika gut die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. 

Und während die Konkurrenz einfach nicht aus den roten Zahlen kommt bzw. die Verluste z.T. sogar noch ausweitet, gelingt es SFC Energy, seine Gewinne auszubauen. So kletterte das um Sondereffekte bereinigte EBITDA von 0,81 im Vorjahresquartal auf 3,35 Mio. Euro. Der Nettogewinn betrug 2,1 Mio. Euro, nachdem im ersten Quartal 2022 noch ein Verlust von 1,2 Mio. Euro angefallen war.

Deutliches Gewinnplus in den nächsten Jahren

SFC-Chef Dr. Peter Podesser zeigte sich in seinem Kommentar sehr zufrieden mit der Entwicklung. Aufgrund der Entspannung in den globalen Lieferkettenengpässen sowie der im Geschäftsjahr 2022 umgesetzten Preisanpassung für die eigenen Produkte, erwartet er eine spürbare Steigerung der Profitabilität. Im aktuellen Geschäftsjahr wird diese noch durch die höheren Investitionen ausgebremst – aber ab 2024 dürfte es eine erhebliche Gewinnsteigerung geben, die auch in den Folgejahren anhalten dürfte.

2023 steht für SFC Energy der Aufbau eines Standorts in den USA im Mittelpunkt. Mit milliardenschweren Förderprojekten (neben den Maßnahmen aus dem Infrastrukturpaket gibt es eine Zulage für produzierten Wasserstoff) wird dort eine aktive Standortpolitik betrieben. Die besten Chancen auf ein Stück dieses gigantischen Kuchens haben Unternehmen mit Standorten in den USA. Der Aufbau einer US-Tochter wird sich daher für SFC Energy auszahlen, auch wenn es kurzfristig den Gewinn schmälert.   

Gute langfristige Perspektiven

Vor dem Hintergrund des starken Starts ins Jahr 2023 wirken die durchschnittlichen Analystenprognosen für das laufende Jahr etwas konservativ. Ich gehe davon aus, dass diese in den nächsten Monaten – spätestens mit Vorlage der Halbjahreszahlen – deutlich angehoben werden. Für die Jahre 2024 und 2025 wird ohnehin eine Wachstumsbeschleunigung prognostiziert. Auf lange Sicht dürfte SCF Energy in neue Dimensionen wachsen.

Aktie noch in einer Seitwärtsbewegung

Nach dem Kurssprung zum Jahreswechsel 2020/2021 ist die Aktie in eine volatile Seitwärtsbewegung übergegangen. In Anbetracht des sehr schwachen Branchenumfeldes (Konkurrenten wie Ballard Power oder Plug Power haben seit ihrem Hoch Anfang 2021 zwischen 80% und 90% an Wert verloren) zeigt die SFC Energy-Aktie damit eine beachtliche relative Stärke.

Aussichtsreich, aber spekulativ

Ohne Frage besitzt die Aktie von SFC Energy einiges Potenzial. Allerdings sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass es sich noch um ein recht kleines Unternehmen handelt und daher das Risiko überdurchschnittlich ausfällt.