Vitesco-Aktie: Achterbahn nach Ausblick – und jetzt?
Der Automobilzulieferer Vitesco hat vor wenigen Tagen die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 sowie den Ausblick auf 2023 veröffentlicht. Trotz des prognostizierten Umsatz- und Gewinnwachstums für das laufenden Jahr reagierten Anleger zunächst enttäuscht auf die Zahlen.
In der Folge konnte die Vitesco-Aktie die Verluste jedoch wieder wettmachen und blickt auf eine beeindruckende Rally in den letzten zwölf Monaten. Das ist jedoch noch nicht zwingend das Ende der Fahnenstange für den Antriebs-Spezialisten: Einige Analysten haben zuletzt ihre Kursziele angehoben.
Vitesco liefert Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr
Der Jahresumsatz von knapp 9,1 Milliarden Euro (nach 8,35 Milliarden Euro 2021) sowie das bereinigte EBIT von fast 223 Millionen Euro (nach knapp 149 Millionen Euro im Vorjahr) waren bereits bei den vorläufigen Zahlen für 2022 veröffentlicht worden. Nun gab Vitesco bekannt, dass auch unterm Strich etwas hängengeblieben ist – nach dem Verlust von 122 Millionen Euro in 2021 betrug der Gewinn in 2022 23,6 Millionen Euro.
Mit Spannung war vor allem der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr erwartet worden: Vitesco rechnet damit, dass der Umsatz auf 9,2 bis 9,7 Milliarden Euro gesteigert werden kann. Auch die EBIT-Marge soll nach 2,5 Prozent im Vorjahr in 2023 steigen und zwischen 2,9 und 3,4 Prozent landen – gestiegene Kosten durch Inflation und Halbleiter-Knappheit belasten jedoch nach wie vor. Bezüglich der Marge hatten einige Analysten und Anleger einen optimistischeren Ausblick erwartet.
Vitesco-Aktie: Hier sind durchaus Chancen vorhanden
Nach dem Einbruch der Vitesco-Aktie aufgrund des leicht enttäuschenden Ausblicks hat sich das Papier schnell berappelt und notiert wieder deutlich höher. Bereits in den letzten Monaten konnte die Vitesco-Aktie erheblich klettern: Auf Jahressicht beträgt das Plus sogar mehr als 80 Prozent.
Kurzfristig und mittelfristig sollten Anleger auch mit Rückschlägen rechnen, denn nach einer solchen Rally sind immer wieder Gewinnmitnahmen denkbar. Außerdem gibt es bezüglich der Profitabilität durchaus noch Luft nach oben. Vor allem auf lange Sicht spricht auch einiges für die Vitesco-Aktie: Es werden wieder mehr Fahrzeuge produziert, hier winken weitere Aufträge für den Antriebstechnologie-Konzern.
Zudem hat das Unternehmen – das derzeit den Großteil der Umsätze aus Systemlösungen und Komponenten für Verbrenner erzielt – noch großes Potenzial in der Elektro-Sparte. Und hier geht es voran für Vitesco: Rund drei Viertel des beeindruckenden Auftragseingangs von 14 Milliarden Euro in 2022 entfielen auf Elektrifizierungs-Sparte. Mehrere Analysten hoben zuletzt ihre Ziele an and sehen Kaufkurse bei der Vitesco-Aktie.