Traton-Aktie: VW-Tochter hält an Zielen fest
Porsche ist nicht die einzige Tochter des Volkswagen-Konzerns, die von dem Wolfsburger Autoriesen an die Börse gebracht wurde. Bereits seit 2019 ist die Nutzfahrzeug-Tochter Traton als eigenständiges Papier an der Börse gelistet. Zu Traton-Gruppe gehören unter anderem die Marken MAN, Neoplan und Scania – und seit 2021 auch der US-Nutzfahrzeughersteller Navistar.
Für die Traton-Aktie war das Börsenjahr 2022 alles andere als erfolgreich – der Titel liegt seit Januar trotz der jüngsten Erholung noch fast 35 Prozent im Minus. Damit ist die Kursentwicklung der Volkswagen-Tochter zum einen schlechter als die des Mutterkonzerns (minus 23 Prozent seit Januar) und steht auch deutlich im Schatten der anderen Tochter Porsche, die einen erfolgreichen Börsenstart hingelegt hat.
Traton mit guten Zahlen und Aussichten
Dabei läuft es für die Nutzfahrzeuggruppe insgesamt auch in 2022 ordentlich. In den ersten neun Monaten des Jahres konnte Traton sowohl den Umsatz steigern (um fast ein Drittel auf 28,5 Milliarden Euro) als auch beim operativen Konzernergebnis zulegen (plus 25 Millionen Euro auf 1,35 Milliarden Euro).
Für das Gesamtjahr hält Traton an den bisher gesetzten Zielen fest und rechnet mit einer bereinigten EBIT-Marge von 5 bis 6 Prozent. Ein Pluspunkt für Traton ist zudem der hohe Auftragsbestand, der laut Konzernspitze für etwa ein Jahr reichen würde.
Portfolio der Traton-Gruppe wächst
Vor allem das starke Umsatzwachstum ist auf die vollständige Übernahme des US-Nutzfahrzeugherstellers Navistar zurückzuführen. Durch den Zukauf in den USA ist die Volkswagen-Tochter noch gefestigter als einer der größten Nutzfahrzeughersteller der Welt.
Mittelfristig sieht es für Traton dementsprechend gut aus – das breite Portfolio und der Auftragsbestand geben der Gruppe Sicherheit. Wie es langfristig für Traton weitergeht, hängt vor allem mit der Zukunftsvision zusammen. Die VW-Tochter setzt auf einen Mix aus Elektrifizierung der Flotte und anderen Technologien wie etwa Brennstoffzellen oder Wasserstoff.
Traton-Aktie mit Chancen – aber kurzfristig vermutlich ohne spektakuläre Sprünge
Angesichts der guten Zahlen und ordentlichen Aussichten hat das Papier von Traton durchaus Aufholpotenzial, nachdem es in 2022 recht deutlich in den Keller ging. Seit Sommer 2021 hat die Traton-Aktie sogar fast 50 Prozent verloren. Auch seit Börsenstart in 2019 ist der Titel kräftig im Minus.
Die meisten Analysten sehen das Kursziel der Traton-Aktie über dem aktuellen Niveau. Chancen für steigende Kurse gibt es bei dem Papier also in jedem Fall – interessierte Anleger sollten jedoch eher keine Wunder erwarten, sondern vor allem die langfristige Perspektive im Blick behalten.