Ceconomy: Erneut keine Dividende
Falls Sie unlängst einen Blick auf die Ceconomy-Aktie geworfen haben, werden Sie ein ziemlich volatiles Wertpapier vorgefunden haben. Mal hält Ceconomy die rote Laterne im Small Cap Index SDAX, mal geht es knapp zweistellig nach oben.
Doch was steckt hinter den Schwankungen der Muttergesellschaft von Media Markt und Saturn? Ich werde die jüngste Entwicklung im Folgenden für sie zusammenfassen und Ihnen zeigen, wie Sie darauf am besten reagieren sollten.
Dividende fällt aus
Auslöser der Kursrückgänge war, dass Ceconomy angekündigt hat, für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/23 (das am 30.09.2023 endete) keine Dividende auszuschütten. Zu einer solchen wäre das Unternehmen auch gar nicht fähig gewesen, da es im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Verlust von 39 Millionen Euro erwirtschaftet hat.
Auslöser des Verlustes waren eine Abschreibung auf die französische Beteiligung Fnac Darty, negative Auswirkungen durch den Verkauf des Schweden- und Portugal-Geschäfts sowie Restrukturierungskosten.
Überwiegend Einmaleffekte
Dabei war die operative Entwicklung gar nicht so desolat, wie es die Ertragslage vermuten lässt. So stieg der Umsatz um 4,7 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro und das bereinigte EBIT erhöhte sich von 208 auf 243 Millionen Euro. Die Belastungen kamen erst unterhalb des operativen Ergebnisses – und hatten damit im Wesentlichen Einmalcharakter.
Das sieht auch der Vorstand so, der sich ausgesprochen zuversichtlich für die Zukunft zeigt und für das Geschäftsjahr 2023/24 operative Verbesserungen und eine leichte Umsatzsteigerung in Aussicht gestellt hat. Der Fokus liegt dabei auf der DACH-Region sowie West- und Südeuropa. Auch soll in den kommenden drei Jahren der Online-Anteil am Gesamtumsatz auf 30 Prozent erhöht werden.
Berechtigte Zuversicht
Die Zuversicht basiert nicht zuletzt darauf, dass der Elektronikhändler die komplizierte Eigentümerstruktur, die in den letzten Jahren das Unternehmen lähmte und für Unstimmigkeiten sorgte, sukzessive bereinigt hat.
Auch die Herausforderungen aus der Corona-Krise und der Inflation (die ebenfalls die Kauflust der Konsumenten nicht gerade fördert), scheint das Unternehmen inzwischen im Griff zu haben. Dies kann sich insbesondere der aktuelle Vorstandsvorsitzende Karsten Wildberger zugute schreiben, der das Unternehmen gehörig umgekrempelt hat.
Aktie günstig bewertet
Trotz dieser Erfolge ist es erstaunlich, wie niedrig Ceconomy an der Börse bewertet ist. Bei Umsätzen von 22 Milliarden Euro liegt die Marktkapitalisierung nur bei gut 1,1 Milliarden Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinnschätzungen des kommenden Jahres beträgt gerade einmal 8,0.
Wenn man nun noch weiß, dass der Großaktionär Haniel schon lange mit der mauen Kursentwicklung unzufrieden ist und er nach neuen Kapitalgebern, eventuell aus China sucht, könnte sich die Kursentwicklung im nächsten Jahr auch wieder nach oben drehen. Fundamental gerechtfertigt wären höhere Kurse allemal.