Schaeffler Aktie: Analysten befürchten schwache Q1-Zahlen
Für den Automobilzulieferer Schaeffler ist das vergangene Geschäftsjahr erfolgreich verlaufen. Daran sollen nun auch die Aktionäre teilhaben. Für 2017 will das familiengeführte Unternehmen eine Dividende in Höhe von 55 Cent je Aktie auszahlen.
Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung um 10 Prozent sowie einer Dividendenrendite von mehr als 4 Prozent. Die Ausschüttungsquote fällt mit 35 Prozent ebenfalls etwas höher aus als im Vorjahr (34 Prozent).
Der währungsbereinigte Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 14 Milliarden Euro und somit knapp 6 Prozent oberhalb des Vorjahreswertes. Die Ebit-Marge wurde jedoch durch hohe Investitionen belastet und sank von 12,7 auf 11,3 Prozent. Das Konzernergebnis erreichte mit 980 Millionen Euro einen Rekordwert und lag etwa 14 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Schaeffler macht in E-Autos
Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzplus von währungsbereinigt 5 bis 6 Prozent sowie einer Ebit-Marge von 10,5 bis 11 Prozent, Sondereffekte ausgenommen. Insbesondere von der Automobilindustrie erwartet Schaeffler für 2018 weitere Wachstumsimpulse. In diesem Bereich soll der Umsatz um bis zu 7 Prozent gesteigert werden.
Gerade in den wichtigen Zukunftsbereichen Elektromobilität und autonomes Fahren will sich auch Schaeffler künftig stärker positionieren, wie Vorstandschef Klaus Rosenfeld am vergangenen Freitag den Aktionären im Rahmen der Hauptversammlung erläuterte.
Doch keine Aktienumwandlung: Tagesordnung kurzfristig geändert
Unruhe hatte es im Vorfeld gegeben, weil Schaeffler ursprünglich geplant hatte, einen Teil seiner Stammaktien in stimmrechtslose Vorzugsaktien umzuwandeln und sich damit mehr finanzielle Flexibilität zu ermöglichen.
Allerdings hatte sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet, dass es hierfür wohl keine Mehrheit bei den Aktionären geben würde. Der Punkt wurde kurzfristig, wenige Tage vor der Hauptversammlung, wieder von der Tagesordnung gestrichen.
Die Schaeffler Aktie war Ende Januar massiv unter Druck geraten, als die Aktienmärkte weltweit abrutschten. Seither befindet sich das Papier in einer volatilen Seitwärtsbewegung und notierte am Freitag im Anschluss an die Hauptversammlung auf Jahressicht fast 20 Prozent tiefer bei 13,16 Euro.
Schaeffler Aktie: Analysten fürchten durchwachsene Quartalsbilanz
Zuletzt hatten mehrere negative Analystenkommentare die im MDax gelistete Schaeffler Aktie belastet. So rieten beispielsweise die Experten der US-Bank JP Morgan zum Verkauf des Papiers mit einem Kursziel von 12,60 Euro und verwiesen dabei auf schwach gewachsene Produktionszahlen in der Automobilindustrie im abgelaufenen ersten Quartal, die auch auf die Bilanzen der Zulieferer durchschlagen könnten.
Zudem könnten sich Währungseffekte und höhere Kosten negativ auf die Quartalszahlen auswirken sowie die Tatsache, dass für den Vergleichszeitraum im Vorjahr recht gute Ergebnisse erzielt wurden und die Messlatte dementsprechend hochhängt.
Auch Analysten der Schweizer Großbank UBS beließen ihre Einstufung für die Schaeffler Aktie auf „Sell“, ihr Kursziel setzten sie bei 12 Euro an. Das Zahlenwerk für das Auftaktquartal 2018 wird Schaeffler am 8. Mai vorlegen.