SAP-Führungsduo stellt Zukunftspläne vor

Inhaltsverzeichnis

Der Konzern soll effizienter werden – und Aktionäre sollen davon profitieren. So lassen sich die Ziele der neuen Führungsspitze des Softwarekonzerns SAP knapp zusammenfassen.

Jennifer Morgan und Christian Klein, die die Konzernführung vor vier Wochen vom überraschend zurückgetretenen Vorstandschef Bill McDermott übernommen haben, stellten ihre Pläne für das Unternehmen in New York bei einer Investorenveranstaltung vor.

Fokus auf Cloud-Geschäft

Das Dax-Schwergewicht soll demnach auch künftig einen Schwerpunkt auf das Cloud-Geschäft legen, das in den vergangenen Jahren bereits deutlich ausgebaut worden war. Dieser Geschäftszweig soll zusätzlich gestärkt werden.

Zugleich sollen weniger zukunftsträchtige Bereiche eingedampft und Doppelstrukturen abgebaut werden. Bereits Anfang des Jahres hatte SAP den Abbau von 4.400 Stellen angekündigt. Rund 2.500 Beschäftigte haben das Unternehmen bereits verlassen.

Nicht nur im Managementbereich, sondern auch bei Marketing und Vertrieb setzt SAP den Rotstift an. Beides soll gestrafft und auf Effizienz getrimmt werden, das neue Führungsduo verspricht sich davon Einsparungen von bis zu 250 Millionen Euro pro Jahr.

Ausgebaut werden soll neben der Cloudsparte auch der Bereich Künstliche Intelligenz. Kunden sollen von verstärkt automatisiert ablaufenden Prozessen profitieren, die ohne oder mit wenig menschlichem Personal auskommen.

Sonderausschüttungen für Anleger geplant

Von dem Mix aus gesteigerter Effizienz und geringeren Kosten sollen auch die Anleger profitieren. Der Vorstand bekräftigte, keine Barmittel horten zu wollen, sondern die Aktionäre über Sonderdividenden oder Aktienrückkäufe an steigenden Gewinnen zu beteiligen. Auf welchem Wege die zusätzlichen Ausschüttungen erfolgen sollen, will der Vorstand jährlich entscheiden.

Trotz der Aussicht auf höhere Ausschüttungen reagierten Anleger zunächst verhalten auf die Pläne des neuen Führungsduos. Allerdings ist der Kurs der SAP Aktie nach dem Abgang von McDermott im Oktober bereits in die Höhe geschossen und behauptet sich nun auf hohem Niveau. Zuletzt notierte das Papier bei mehr als 120 Euro.

Einige Analysten sehen hier nur wenig Luft nach oben und raten dazu, die SAP Aktie zu halten. Die Mehrheit bescheinigt dem Softwaregiganten jedoch positive Zukunftsaussichten und sieht durchaus noch Spielraum für die Aktie. Mit Kurszielen von gut 140 Euro raten zahlreiche Analysten auch weiterhin zum Kauf des SAP Papiers.

SAP-Co-Chefin Morgan: Erste Frau an der Spitze eines Dax-Konzerns

Mit Jennifer Morgan wurde erstmals eine Frau an die Spitze eines Dax-Unternehmens berufen. Dass dies ausgerechnet bei einem Softwarekonzern geschieht, überrascht nur auf den ersten Blick, denn SAP verfolgt bereits seit Jahren eine umfassende interne Frauenförderung.

Dass das Duo Morgan und Klein zudem sowohl die USA als auch Deutschland in der Konzernführung repräsentiert und beide einerseits als recht gegensätzlich, andererseits aber als gutes Team gelten, dürfte das Unternehmen in den kommenden Jahren weiter voranbringen – und bei entsprechenden Erfolgen wohl auch den Aktienkurs ankurbeln.