SAP: Die unscheinbare Software-Macht
SAP ist eines der weltweit führenden Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Deutschland. Es entwickelt Unternehmenssoftware, die Geschäftsprozesse wie Buchhaltung, Personalverwaltung und Logistik automatisiert. Besonders bekannt ist SAP für seine ERP-Software (Enterprise Resource Planning), die von zahlreichen internationalen Unternehmen zur effizienten Steuerung ihrer Geschäftsprozesse eingesetzt wird. In den letzten Jahren hat SAP seinen Schwerpunkt auf Cloud-Lösungen und künstliche Intelligenz verlagert – mit großem Erfolg.
Warum SAP aktuell spannend bleibt
SAP hat mit den jüngsten Quartalszahlen erneut bewiesen, dass die Transformation zum Cloud-Geschäft auf einem soliden Fundament steht. Der Softwareriese meldete für das vierte Quartal ein Umsatzwachstum von 10 % im Vergleich zum Vorjahr und übertraf damit die Erwartungen der Analysten um 3 %. Besonders beeindruckend: Die Cloud-Umsätze stiegen um 27 %, getrieben von der stark nachgefragten Cloud-ERP-Suite, die sogar um 35 % zulegte.
Das zeigt: Immer mehr Unternehmen setzen auf die Cloud-Produkte der SAP und dieser Trend wird sich fortsetzen. Trotz der hohen Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 41x bleibt SAP dank steigender Margen und Wachstumsdynamik ein attraktives Investment.
Künstliche Intelligenz als Wachstumstreiber
Neben dem Cloud-Geschäft setzt SAP stark auf künstliche Intelligenz. Nach Angaben des Managements enthielten im letzten Quartal bereits 50 % der neu abgeschlossenen Verträge KI-basierte Funktionen. Insbesondere das KI-Tool „Joule“ sorgt für Automatisierung und Effizienzsteigerung bei den Kunden. Langfristiges Ziel ist es, bis zu 80 % der häufigsten Geschäftsprozesse zu automatisieren. Diese Entwicklungen machen SAP-Software nicht nur leistungsfähiger, sondern erhöhen auch die Kundenbindung.
Interessant ist auch der interne Nutzen von KI für SAP selbst. Das Unternehmen spart bereits 300 Millionen Euro durch Automatisierung und rechnet mit weiteren Einsparungen von bis zu 500 Millionen Euro. Gleichzeitig sinken die Kosten für die KI-Modelle, während SAP die Preise für seine KI-Dienstleistungen hoch halten kann – eine Kombination, die langfristig das Gewinnwachstum weiter antreiben wird.
Lohnt sich der Einstieg noch?
SAP ist teuer bewertet, was aber durch das starke Wachstum und die steigende Profitabilität gerechtfertigt ist. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das Management mit einem EBIT-Wachstum von 26-30% – eine beachtliche Prognose. Das Cloud-Geschäft entwickelt sich rasant und macht SAP unabhängiger vom klassischen Lizenzgeschäft. Risiken bestehen in einer möglichen konjunkturellen Abschwächung oder aggressiven Preisstrategien der Konkurrenz, jedoch ist SAP als Marktführer gut positioniert.
Für Anleger, die auf langfristiges Wachstum setzen, bleibt SAP ein solides Investment. Wer auf die Kombination aus Cloud, KI und hohen Margen setzen will, sollte sich SAP genauer ansehen.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
