SAP-Aktie: Gemischte Zahlen eröffnen Ihnen Chancen

SAP-Aktie: Gemischte Zahlen eröffnen Ihnen Chancen
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Unser deutscher Software-Riese – Sie ahnen welcher –, SAP, hat heute massive Stellenstreichungen bekanntgegeben. Normalerweise sorgen solche Meldungen rund um irgendeine Form der Kosteneinsparung für steigende Kurse. Wie gesagt – normalerweise. Wäre da nämlich nicht noch das Zahlenwerk von SAP…. Denn der DAX-Konzern geht nur mit vorsichtigen Umsatzzielen ins neue Jahr.

Vorsichtige Aussichten für 2023

Europas größter Softwarehersteller rechnet mit einem um Sondereffekte bereinigtem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von währungsbereinigt 8,8 bis 9,1 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 10 bis 13% entsprechen würde. Ein prozentual zweistelliges Wachstum war bereits in Aussicht gestellt worden, nachdem in den letzten Jahren vor allem eine Menge Geld in den Cloud-Ausbau des Konzerns geflossen ist. Aber Investitionen zahlen sich ja in der Regel aus…

So will man mit Cloudsoftware in diesem Jahr währungsbereinigt rund 22 bis 25% mehr umsetzen. Für den gesamten Produktumsatz geht der Vorstandsvorsitzende Christian Klein von einem Plus im Bereich von 6 bis 8% aus.

Die Erlös-Prognose lagen lediglich am unteren Ende der Analystenschätzungen – das operative Ergebnis trafen die Aussichten den Schnitt in der vom Konzern anvisierten Spanne.

Aktie setzt zum Sinkflug an

Keine schlechten Aussichten. Aber eben auch nicht die Überflieger-Meldung schlechthin. All das sorgte für sinkende Notierungen bei der Aktie des Walldorfer Konzerns.

Die Aktie hat sich erfolgreich von ihren Tiefständen im September bei rund 81 Euro gelöst, wie Sie im Chart gut erkennen können.

Geplante Kosteneinsparungen in Millionenhöhe

Dabei gab es auch positive Meldungen. SAP reiht sich beispielsweise mit dem Abbau Tausender Stellen in die weltweite Entlassungswelle im Tech-Sektor ein. Dies soll rund 3.000 Stellen betreffen. Hierzulande soll es 200 Mitarbeiter treffen.

Der Stellenabbau sei notwendig, um den Fokus noch besser auf das Wachstum im Bereich mit Software zur Unternehmenssteuerung legen zu können. Insgesamt sei das Ziel, die pro Jahr anfallenden Kosten um 350 Mio. Euro zu verringern. Die geplanten Einsparungen dürften überwiegend erst im kommenden Jahr 2024 zum Tragen kommen.

Konzept mit Cloud-Fokussierung schein aufzugehen

Insgesamt scheint sich das Konzept mit dem stärkeren Fokus auf Cloudsoftware jedoch bezahlt zu machen. SAP scheint damit auf dem richtigen Kurs zu sein.

Die US-amerikanische Großbank JPMorgan hat ihre Einstufung für SAP erst vor wenigen Stunden auf “Overweight” belassen mit einem Kursziel von 119 Euro. Gegenwind habe der Software-Entwickler laut JPMorgan von den Wechselkursen bekommen, meint Analyst Toby Ogg. Der Mittelwert der für 2023 in Aussicht gestellten bereinigten operativen Gewinnspanne (Ebit) liege um 2% unter der Konsensschätzung.

Das Kursziel der Baader Bank lautet nach den Zahlen immer noch 115 Euro. Einstufung „Kaufen“. Analyst Knut Wollers These einer sich beschleunigenden operativen Dynamik bleibe intakt, schrieb er.

Es empfiehlt sich für Sie als Anleger womöglich zunächst den Rücksetzer zum Einstieg abzuwarten, diesen aber ganz klar als neue Kaufchance zu betrachten. Langfristig bleibt SAP eine gute Investment-Idee auf dem deutschen Kurszettel inklusive steigender, attraktiver Dividende.