Salzgitter: Ausblick trotz Gewinnrückgang über Erwartungen
Im Geschäftsjahr 2022 hat der Stahlkonzern Salzgitter aus der gleichnamigen Stadt trotz in der zweiten Jahreshälfte stark gesunkener Stahlpreise sehr gute Ergebnisse erzielt. Umsatz und Gewinn landeten am oberen Ende der eigenen Prognose.
Doch das schwierige wirtschaftliche Umfeld belastet: Für das laufende Geschäftsjahr 2023 prognostiziert das Unternehmen einen recht deutlichen Gewinnrückgang. Die Salzgitter-Aktie kletterte trotzdem nach Veröffentlichung der Zahlen – denn der Gewinnrückgang fällt geringer aus als Analysten befürchtet hatten und die Dividende steigt.
Salzgitter mit starkem Ergebnis in 2022
Während Salzgitter im vergangenen Jahr zunächst von stark gestiegenen Stahlpreisen profitieren konnte, belastete der Einbruch bei Stahl in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt konnte sich das Ergebnis beim Stahlkonzern jedoch sehen lassen: Der Umsatz kletterte deutlich um fast ein Drittel von 9,8 Milliarden Euro auf 12,6 Milliarden Euro.
Erheblich steigern konnte Salzgitter auch das EBT – vor Steuern blieb in 2022 ein Gewinn von knapp 1,25 Milliarden Euro nach 706 Millionen Euro in 2021. Auch unterm Strich erreichte Salzgitter einen Milliarden-Gewinn (1,08 Milliarden Euro) und damit fast doppelt so viel wie in 2021 (586 Millionen Euro).
Salzgitter-Prognose: Gewinnrückgang in 2023
Das aktuell eher schwierige wirtschaftliche Umfeld hat Salzgitter erwartungsgemäß dazu veranlasst, nach dem starken Geschäftsjahr 2022 etwas pessimistischer auf das laufende Jahr 2023 zu blicken. Zwar rechnet das Unternehmen mit einem leicht steigenden Umsatz von 12,6 Milliarden Euro in 2022 auf etwa 13 Milliarden Euro, der Gewinn soll jedoch zurückgehen. Der Vorsteuergewinn (EBT) soll in diesem Jahr zwischen 300 und 400 Millionen Euro landen.
Doch Analysten hatten mit einer noch vorsichtigeren Prognose gerechnet und Salzgitter bestätigte, dass das erste Quartal besser verläuft als Ende letzten Jahres befürchtet worden war – weshalb man insgesamt „mit Zuversicht auf das Gesamtjahr 2023“ blickt, so CFO Burkhard Becker. Was Anleger außerdem positiv überraschte, ist die recht deutlich angehobene Dividende: Salzgitter möchte für 2022 1,00 Euro pro Aktie ausschütten nach 0,75 Euro im Vorjahr.
Salzgitter-Aktie: Unsicherheit und Chancen
Das Unternehmen selbst verweist darauf, dass auch in 2023 das Risiko unvorhergesehener Veränderungen etwa bei Stahlpreisen, Kosten oder Währungseffekten besteht. Kurzfristige Schwankungen können also auch bei der Salzgitter-Aktie keinesfalls ausgeschlossen werden. Besonders starke Veränderungen beim Stahlpreis dürften sich direkt auf den Aktienkurs auswirken.
Die Prognose für das laufende Jahr und die angehobene Dividende zeigen jedoch, dass der Stahlkonzern optimistisch ist, gut durch das herausfordernde Jahr 2023 zu kommen. Für langfristig orientierte Anleger ist ohnehin noch entscheidender, ob und wie der Konzern die ökologische Wende im Rahmen der Konzernstrategie „Salzgitter AG 2030“ vollziehen wird.