Salzgitter-Aktie: Übernahme vom Tisch – und jetzt?
Der Kurs der Salzgitter-Aktie hat zuletzt nachgegeben und notiert auch im heutigen Vormittagshandel gut 2 Prozent tiefer bei etwa 23,50 Euro (Stand: 14. April 2025, ca. 12 Uhr). Die gescheiterten Übernahme-Gespräche haben das Papier belastet. Seit Jahresbeginn steht allerdings weiterhin ein sattes Plus von mehr als 45 Prozent auf der Kurstafel.
Dass die Gespräche mit dem Bieterkonsortium zu einer möglichen Übernahme ohne Ergebnis abgebrochen wurden, muss für den Stahlkonzern trotz der Kursrückschläge nicht unbedingt eine schlechte Nachricht sein. Salzgitter blickt auch dank der Pläne der kommenden Bundesregierung mit Milliarden-Investitionen optimistischer in die Zukunft – und schraubt weiter an seinem Effizienzprogramm.
Salzgitter: Keine Übernahme, aber bessere Aussichten
Im Januar hatte Salzgitter bekanntgegeben, dass ein Bieterkonsortium ein unverbindliches Übernahme-Angebot für den Stahlkonzern abgegeben hat. Doch vergangenen Freitag hat Salzgitter diese Gespräche für gescheitert erklärt. Begründung: „Signifikant unterschiedliche Vorstellungen über den aktuellen und zukünftigen Wert des Unternehmens“ (Quelle: Pressemitteilung von Salzgitter).
Im Klartext heißt das verkürzt: Das Angebot war für die Salzgitter AG nicht ausreichend. Die Landesregierung von Niedersachsen – mit 26,5 Prozent größter Anteilseigner – begrüßte den Schritt des Stahlkonzerns. Im Rahmen der gescheiterten Gespräche hat das Unternehmen aus der gleichnamigen Stadt nun beim laufenden Kostensenkungsprogramm nachgelegt bzw. das bisherige erweitert. Statt 250 Millionen Euro sollen nun 500 Millionen Euro eingespart werden.
Salzgitter-Aktie: Rally hilft auch für Eigenständigkeit
Aufgrund der starken Kursentwicklung war das Übernahme-Angebot durch das Konsortium (18,50 Euro je Aktie) eindeutig nicht ausreichend. Durch die Pläne der kommenden Bundesregierung, ein Sondervermögen für Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro einzurichten sowie massive Investitionen in Verteidigung zu tätigen, haben sich die Aussichten für die Salzgitter AG deutlich verbessert.
Das Unternehmen rechnet damit, in beiden Bereichen profitieren zu können. Daneben hält man an dem Plan fest, die Stahlherstellung schrittweise auf wasserstoffbasierte Verfahren umzustellen – das Ziel ist weiterhin „grüner Stahl“. Während die Salzgitter-Aktie in 2024 noch zu den größten Verlieren gehörte, kann sich die Rally im bisherigen Börsenjahr sehen lassen. So viel Optimismus gab es in der Stahlbranche auf jeden Fall schon länger nicht mehr.

Quelle: https://aktienscreener.com/