Salzgitter-Aktie: So will man mit Ørsted die Wasserstoffwirtschaft voranbringen!

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Der europäischen Wirtschaft steht eine der wohl größten Transformationen ihrer Geschichte bevor. Sie werden es schon ahnen: Es geht um Wasserstoff. Gelingen kann das Ganze aber nur, wenn der Kontinent an einem Strang zieht.

Die EU-Kommission hatte deshalb 2020 die „Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff“ ins Leben gerufen. Bis 2025 will dieser Verbund 600 Projekte in Betrieb nehmen, damit die Wasserstoffwirtschaft voranbringen und nicht zuletzt einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Salzgitter AG ist bei Wasserstoffallianz mit dabei

Derzeit hat die Allianz mehr als 1.500 Mitglieder. Darunter auch der deutsche Stahlriese Salzgitter AG. Für den Traditionskonzern ist die Wasserstoffwende gleichermaßen Herausforderung und Chance.

Schauen Sie: Salzgitter will bis zum Jahr 2050 seine Stahlerzeugung komplett auf Wasserstoff umstellen. Der CO2-Ausstoß in der Produktion könne somit um bis zu 95 Prozent reduziert werden, heißt es vom Konzern. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, ist Salzgitter wie eingangs erwähnt auf europäische Partner angewiesen.

Wegweisende Kooperation mit Ørsted

Nun hat das Unternehmen gezeigt, wie eine solche Verflechtung aussehen könnte. Vor wenigen Tagen kündigte Salzgitter eine Kooperation mit dem dänischen Energiekonzern Ørsted an. Dieser gilt als Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenergie.

Laut Pressemitteilung wollen die Partner eine geschlossene Wertschöpfungskette in ihren Geschäftsbeziehungen etablieren. Konkret heißt das: Ørsted wird Windstrom an Salzgitter liefern. Der Stahlkonzern will daraus per Elektrolyse „grünen“ Wasserstoff herstellen und diesen bei der Produktion von CO2-armem Stahl einsetzen.

So geht zirkuläre Wasserstoffwirtschaft

Doch das ist nur die eine Seite. Jener klimaschonend produzierte Stahl soll wiederum für die Komponenten der Ørsted-Windparks verwendet werden. Und eben hier liegt das große Potenzial dieser Kooperation. Beide Konzerne profitieren voneinander und können ihre CO2-Bilanz verbessern.

Die Partner sprechen hierbei von einer Wasserstoff-Zirkularität. Eine operative Verflechtung also, die die Erzeugung von Ökostrom, die Gewinnung von „grünem“ Wasserstoff, die Produktion von entsprechendem Stahl und nicht zuletzt den Einsatz dieses Werkstoffes als Grundbaustein von Windenergieanlagen umfasst. Jene Zirkularität sei richtungsweisend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft, so Ørsted-Manager Martin Neubert.

Wann das Projekt starten soll, ließen Salzgitter und Ørsted indes offen. Finanzielle Details wurden ebenfalls nicht preisgegeben.

Mein Fazit für Sie

Für Salzgitter ist die Kooperation mit Ørsted maßgebend. Mit Blick auf die immer strengeren CO2-Ziele der Politik schafft sich der Konzern damit Zukunftspotenzial. Klar: Die Etablierung der Wasserstoffwirtschaft geht mit sehr hohen Investitionen einher. Zwar darf sich Salzgitter hier auf staatliche Förderungen einstellen – doch unterm Strich dürfte die Transformation beim Unternehmen erst einmal für Dellen in der Bilanz sorgen.

Als Anleger sollten Sie das freilich auf dem Schirm haben. Umso besser, dass Salzgitter als Stahlhersteller einen wachstumsstarken Werkstoff in petto hat. Die meisten Experten erwarten, dass die Nachfrage nach Stahl in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Vor allem der Bauboom in China und Indien dürfte hier den Ausschlag geben.

Salzgitter jedenfalls profitiert von diesem Boom. Wegen der höheren Stahlpreise infolge der starken Nachfrage konnte man im dritten Quartal 2021 nicht nur den Umsatz deutlich steigern, sondern auch beim Nettoergebnis (+467 Mio. Euro) endlich wieder positive Zahlen vorlegen. Dadurch schafft sich der Konzern finanzielle Mittel, die für die Wasserstoffwende unerlässlich sind.

Salzgitter-Aktie: Achtung Schwankungen

Natürlich sind Stahl-Aktien wie Salzgitter extrem konjunkturabhängig und somit durchaus volatil. Die Aktie kann also kurz- bis mittelfristig stark schwanken – sowohl nach oben als auch nach unten.

Wollen Sie in Salzgitter investieren, sollten Sie dieses Risiko kennen und vor allem einen eher längerfristigen Anlagehorizont haben.