RWE-Aktie: Gute Aussichten trotz weniger Gewinn

RWE-Aktie: Gute Aussichten trotz weniger Gewinn
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Die RWE-Aktie ist nach der Präsentation der endgültigen Geschäftszahlen leicht gestiegen und notiert mit etwa 32,50 Euro knapp 3 Prozent höher als gestern (Stand: 14. März 2024, ca. 10 Uhr). Der DAX-Konzern hat die vorläufigen Zahlen für das Jahr 2023 sowie den schwächeren Ausblick auf 2024 bestätigt.

Ob die heutigen Kursgewinne eine Trendwende für die RWE-Aktie darstellen, bleibt abzuwarten. Seit Jahresbeginn hat das Papier nach starker Performance in Q4 gut 20 Prozent verloren. Neben Gewinnmitnahmen könnte auch der Ausblick auf das aktuelle Jahr für Verunsicherung gesorgt haben – die deutlich gesunkenen Großhandelspreise für Strom verhindern ein Ergebnis wie in 2023. Vor allem auf lange Sicht bietet die RWE-Aktie trotzdem Potenzial.

RWE schlägt die eigene Gewinnprognose von 2023 deutlich

Bei der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen hat sich bereits gezeigt: RWE hat ein sehr starkes Geschäftsjahr 2023 hinter sich gebracht und beim bereinigten EBITDA mit 8,38 Milliarden Euro die eigene Prognosespanne (7,10 bis 7,70 Milliarden Euro) deutlich geschlagen. Auch unterm Strich verdiente das Essener Unternehmen mit rund 4,54 Milliarden Euro erheblich mehr als erwartet. Die Spanne für das prognostizierte bereinigte Nettoergebnis lag zwischen 3,30 und 3,80 Milliarden Euro.

Für das laufende Jahr 2024 hat RWE bereits im November im Rahmen des Kapitalmarkttages die Erwartungen runtergeschraubt. Aufgrund von geringeren Strompreisen kann das Unternehmen die Erträge von 2023 nicht wiederholen. Seit dem Ausblick auf 2024 aus November sind die Großhandelspreise nochmals erheblich gesunken.

Von daher ist es positiv zu bewerten, dass RWE an der bisherigen Prognose festhält. Im Klartext: Der Energiekonzern rechnet mit einem bereinigten EBITDA zwischen 5,2 und 5,8 Milliarden Euro sowie mit einem bereinigten Nettoergebnis zwischen 1,9 und 2,4 Milliarden Euro. Aufgrund der zuletzt nochmals gesunkenen Großhandelspreise geht RWE nun davon aus, eher am unteren Ende der Spannen zu landen.

RWE-Aktie: Langfristig spricht einiges für das Papier

Dass RWE nicht an die Ergebnisse aus 2023 wird anknüpfen können, ist mittel- und langfristig nicht problematisch. Denn abgesehen von dem für den Konzern schwierigeren Umfeld durch geringere Strompreise läuft es nach Plan. Der Ausbau des grünen Portfolios schreitet voran und bis 2030 plant RWE 55 Milliarden Euro in grüne Technologien zu investieren.

Für Anleger ebenfalls von Bedeutung ist die Dividendenpolitik von RWE. Für das Jahr 2023 möchte das Unternehmen 1 Euro je Aktie ausschütten (das entspricht beim aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von rund 3 Prozent) und im kommenden Jahr soll die Dividende trotz geringerer Erträge auf 1,10 Euro steigen.

Nach den frischen Zahlen bestätigten einige Analysten ihre Kursziele für die RWE-Aktie: Während Jefferies das Papier bei 36 Euro sieht, ist Goldman Sachs mit 46,50 Euro optimistischer. Die UBS (Kursziel 52 Euro) und JP Morgan (Kursziel 59,50 Euro) bewertet den DAX-Titel sogar noch positiver.

Quelle: https://aktienscreener.com