RWE-Aktie: Grüner Umbau nimmt weiter Fahrt auf
Jahrelang schien der Essener Energiekonzern die Abkehr von alten und klimaschädlichen Geschäftsmodellen zu verschlafen – doch nun ist die Transformation in vollem Gange. Und RWE gibt weiter Gas: Vor wenigen Tagen gab der Dax-Konzern bekannt, dass man bereits 2030 anstatt 2038 aus der Kohle aussteigen wird.
Und nun beschleunigt eine bedeutende Übernahme in den USA den Ausbau der Erneuerbaren Energien bei RWE. Für 6,8 Mrd. US-Dollar möchten die Essener den Solarparkbetreiber und Stromspeicherbetreiber Edison Clean Energy Businesses (Con Edison CEB) kaufen und seine Marktposition in den USA stärken.
RWE stärkt USA-Geschäft erheblich
Spätestens mit der Übernahme von Con Edison CEB ist RWE ein bedeutender Anbieter von Erneuerbaren Energien in den USA. Con Edison CEB verfügt bereits jetzt über Kapazitäten von rund 3 Gigawatt (etwa 90 Prozent aus Solaranlagen), weitere 7 Gigawatt sind in der Entwicklungspipeline.
Auch die enormen Kosten für die Übernahme sind für RWE gut zu rechtfertigen: Abgesehen von der erheblichen Stärkung der Marktposition in den USA soll Con Edison CEB schon jetzt ein EBITDA von 600 Millionen Euro einbringen.
Kohleausstieg wird vorgezogen – einige Kraftwerke bleiben länger am Netz
Für Aufsehen sorgte auch die Meldung, dass RWE seinen Kohleausstieg auf 2030 vorverlegen wird. Der Essener Konzern will sich so schnell es geht von seinen Altlasten und von seinem Image als Klimasünder befreien und weiter den grünen Weg einschlagen. Das kommt fast überall gut an.
Nicht außer Acht gelassen werden darf allerdings, dass sich die Kraftwerke einerseits ab 2030 auch vermutlich nicht mehr rentabel betreiben lassen würden. Und andererseits, dass im Zuge der aktuellen Energiekrise die Kraftwerksblöcke Neurath D und E voraussichtlich rund 1,5 Jahre länger am Netz bleiben werden.
RWE-Aktie: auf einmal der grüne Hoffnungsträger
Vor wenigen Jahren noch waren vor allem die Langfrist-Aussichten für die RWE-Aktie düster. Man schien die notwendige Transformation zu verschlafen und das Image der Essener hätte kaum schlechter sein können.
Das gehört der Vergangenheit an: RWE marschiert in hohem Tempo Richtung Zukunft und will bis 2030 rund 50 Milliarden Euro im Bereich der Erneuerbaren Energien investieren – alleine 15 davon in den USA. Die Übernahme von Con Edison CEB ist also nur der Anfang.
RWE will ganz oben mitspielen, denn in den kommenden Jahren werden die Energie-Karten neu gemischt. Im Bereich der Erneuerbaren Energien möchten die Essener Weltspitze sein und bauen dafür die Kapazitäten rund um den Globus aus – in den USA ist nun ein wichtiger Schritt erfolgt. Für die RWE-Aktie sind das gute Nachrichten. Anleger sollten den Titel im Auge behalten, er kann einer der Gewinner im Dax werden.