Rheinmetall: US-Expansion hilft
Rheinmetall schreibt Geschichte. Am Mittwoch ging es hoch bis auf das höchste Kursniveau aller Zeiten (es fehlt ein Wimpernschlag von weniger als 0,5 %). Zudem hat Rheinmetall am Mittwoch den Kauf einer US-Rüstungsfirma bekannt gegeben. Es läuft – und Sie finden erneut meine Einschätzung zu dem Düsseldorfer Boom-Unternehmen.
Rheinmetall: In die USA
Rheinmetall wird bis dato oft genug als quasi regionales Ereignis wahrgenommen, als Rüstungsunternehmen für Deutschland. Nun hat Rheinmetall den US-Zulieferer Loc Performance aufgekaut. Das Unternehmen möchte den Angaben nach das Geschäft mit dem US-Militär ausbauen.
Der US-Rüstungsmarkt ist zweifelsohne der größte der Welt. Der Schritt ist strategisch nachvollziehbar. Die Regierung in den USA ist aus mehreren Gründen wohl schon jetzt im Fokus von Rheinmetall. Grundsätzlich rüsten die USA auch weiter auf. Aktuell werden neue Schützenpanzer sowie Militär-Lastwagen geplant, heißt es. Solche Aufträge sind allerdings oft genug nicht nur daran gebunden, dass ein Unternehmen in den USA einen Sitz hat, sondern auch an die Produktion vor Ort. Die USA sind derzeit vergleichsweise protektionistisch aufgestellt, schützen also ihre eigene Wirtschaft – im Sinne der dort versammelten Unternehmen.
Rheinmetall meinte dazu: “ Durch die Übernahme von Loc Performance weitet der Konzern sein Geschäft mit dem US-Militär aus, vergrößert seine industrielle Basis in den USA und schafft weitere Zugänge für seine Technologien in Nordamerika.”
Aktie marschiert weiter nach oben
Die Übernahme kostet 950 Millionen Dollar. Bei einem Marktwert von ca. 24 Mrd. Euro für den gesamten Konzern Rheinmetall ist das eine vertretbare Summe. Der Gewinn von erwartbaren ca. 880 Millionen Euro wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von ca. 27 bewertet. Das ist nicht hoch, sofern die Umsätze und Gewinne weiter steigen.
Dass die Aussichten bestens sind, bestätigen immer wieder neue Meldungen über Aufträge, zuletzt auch von der Bundeswehr. Die Aktie hat sicherlich über Monate trotz der guten Auftragslage auf einem sehr hohen Niveau eine Stagnationsphase hinter sich. Die Börsen hatten genug.
Wenn der Kurs auf ein neues Rekordniveau kommt, sind aus charttechnischer Sicht keine Hindernisse mehr wahrzunehmen. Sie sollten bei Rheinmetall zumindest hinsehen. Die Auftragsmeldungen und die jüngste Übernahme in den USA lassen vermuten, dass die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin durch die Decke geht.
Rheinmetall: US-Übernahme ist stark – WKN: 703000 – ISIN: DE0007030009
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE0007030009/EI/rheinmetall-ag/data
Diplom-Ökonom Janne Jörg Kipp ist als Analyst und Publizist seit annähernd 25 Jahren an den Finanzmärkten aktiv. Dabei begründete und führte er mehr als ein Dutzend Redaktionen mit mehr als 20 Börsen-Publikationen, die durchgehend ein Ziel verfolgten: Kapitalschutz und eine messbare Überrendite für seine Leserinnen und Leser. Janne Jörg Kipp ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
