Rheinmetall: Rüstungskonzern mit Potenzial

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Auch im laufenden Börsenjahr wird der Aufwärtstrend an den Börsen nur von relativ wenigen Sektoren getragen. Einer davon ist der Rüstungsbereich. Angesichts der unverändert kritischen geopolitischen Lage stehen Aktien von Rüstungsherstellern seit geraumer Zeit im Fokus der Anleger.

Laut dem jüngsten NATO-Bericht wollen in diesem Jahr 23 von 32 Mitgliedsstaaten das vertraglich vereinbarte Ziel erreichen und mindestens 2% ihrer Wirtschaftsleistung für die Landesverteidigung ausgeben. Die Rüstungsausgaben aller NATO-Staaten sollen 2024 um 11% auf 1,5 Bio. US-Dollar wachsen. Ein Profiteur dieser Entwicklung ist der deutsche DAX-Konzern Rheinmetall. Auch nach dem jüngsten Kursanstieg lohnt es sich für Sie noch, diese Aktie genauer unter die Lupe zu nehmen.

Quartalsgewinn verdoppelt

Das Düsseldorfer Unternehmen wurde bereits 1889 gegründet. Bekannt ist der Konzern vor allem als Anbieter von Sicherheits- und Verteidigungstechnik für das Militär. Dazu zählen beispielsweise gepanzerte Kettenfahrzeuge, Flugabwehrsysteme oder auch Waffen und Munition.

Daneben ist Rheinmetall auch als Autozulieferer aktiv und liefert hier Module und Systeme rund um den Motor. Unter anderem stellt der Konzern Produkte in den Bereichen Luftversorgung und Schadstoffreduzierung oder auch Pumpen und Kolben her. Der deutlich wichtigere Bereich ist jedoch der Rüstungssektor, der für mehr als drei Viertel der Erlöse verantwortlich ist. Das Rüstungssegment bleibt auch der Wachstumsmotor.

Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz im 2. Quartal um 49% auf 2,23 Mrd. Euro. Der operative Gewinn machte sogar einen Sprung um 111% auf 271 Mio. Euro. Damit stieg die operative Gewinnmarge von 11,0 auf 12,1%. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Rheinmetall peilt unverändert einen Rekordumsatz von rund 10 Mrd. Euro und eine operative Gewinnmarge von 14 bis 15% an.

Größten Auftrag der Firmengeschichte an Land gezogen

Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Erst vor wenigen Wochen meldete Rheinmetall den größten Auftrag der Firmengeschichte. Italien will sein Militär modernisieren und deshalb mehr als 200 Kampfpanzer Panther und 350 Schützenpanzer Lynx bestellen.

Das Volumen dieses Mega-Auftrags beläuft sich auf rund 20 Mrd. Euro über 15 Jahre. Kurz zuvor hatte Rheinmetall einen 8,5 Mrd. Euro schweren Rahmenvertrag mit der Bundeswehr zur Lieferung von Artillerie-Munition gemeldet.

Rheinmetall wird weiter kräftig wachsen. Vorstands-Chef Armin Papperger rechnet für dieses Jahr mit Aufträgen im Wert von 20 bis 30 Mrd. Euro allein von der Bundesregierung. Die Rheinmetall-Aktie ist trotz der jüngst sehr positiven Entwicklung moderat bewertet und hat daher nach meinen Analysen weiteres Aufwärts-Potenzial.