Rheinmetall-Aktie: Nach Rekordauftrag warten 500 Euro
Rheinmetall erhält Auftrag um Auftrag. Aus dem einstigen Schmuddelkind der Börsen – wer wollte mit Rüstungsunternehmen zu tun haben? – ist ein gefragter Modefall geworden. Weltweit wird aufgerüstet, sogar in Deutschland, um es etwas sarkastisch zu formulieren. Die gesamte Bundeswehr muss, um es ähnlich wie der Verteidigungsminister zu beschreiben, „fit“ gemacht werden. Rheinmetall wird daran Geld verdienen und daher auch als Aktie weiterhin interessant bleiben.
Rheinmetall: Der Rekord
Das Unternehmen hat erst vor kurzem einen Rahmenvertrag von der Bundeswehr erhalten. Dabei geht es um 8,5 Mrd. Euro, um Artillerie-Munition herzustellen. Dies war mal eben der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte, was wiederum an den Börsen gerade nicht für die nötige Aufmerksamkeit sorgte.
Ich war allerdings erstaunt. Nun kommt der nächste Großauftrag, wie so oft. Heute Vormittag wurde bekannt, dass das Unternehmen mehrere Millionen elektrische Kühlmittelpumpen liefern darf. Dies wird im „niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich“ Umsätze erzeugen. Das ist nicht viel, aber ein Zeichen: Rheinmetall kann nicht nur Panzer bauen, sondern ist auftragsseitig breit aufgestellt.
Dazu ist das Unternehmen erstaunlich günstig. Obwohl die Aktie seit 1. Januar schon über 70 % gewonnen hat, liegt der Wert für das laufende Jahr bei geschätzten 24 für das KGV. Das ist ein Signal, denn das KGV ist damit in etwa so hoch wie schon seit längerer Zeit – was bedeutet, dass die steigenden Kurse jeweils durch steigende Gewinne ausgeglichen werden. Im kommenden Jahr soll auf Basis der heutige Gewinnschätzungen das KGV zum gegenwärtigen Kurs sogar auf nur 17,5 sinken.
Das Unternehmen ist bestens aufgestellt
Dies ist zugleich das entscheidende Argument – aus meiner Sicht: Rheinmetall hat nicht nur einen eminenten Kurslauf an den Börsen geschafft, sondern ist nun auch auf dem Weg, sich längerfristig gut aufzustellen. Vor wenigen Wochen schrieb ich bereits, dass der Auftragsbestand bei in etwa gut 40 Milliarden Euro läge (noch ohne den Bundeswehrauftrag, s.o.).
Im Verhältnis zum Jahresumsatz von ca. 10 Mrd. Euro ist der Auftragsbestand hoch oder sehr hoch. Die Umsätze dürften also sogar noch steigen. Deshalb hat die Börse hier den Vorwärtsgang eingelegt.
Das Unternehmen knabbert kurzfristig allerdings an der Marke von 500 Euro Aktienwert. Hier kommt Rheinmetall nicht ohne weiteres vorbei. Charttechniker würden von einem Widerstand sprechen. Da die Umsätze noch steigen, da das Nettoergebnis auf lange Sicht klettern wird, halte ich solche Widerstände persönlich für nicht besonders wichtig.
Rheinmetall: Der nächste Großauftrag – WKN: 703000 – ISIN: DE0007030009
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE0007030009/EI/rheinmetall-ag/data