Rheinmetall-Aktie: Kursziel 3.000

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Die US-Zentralbank hat gestern die Zinsen nicht mehr gesenkt. Die Märkte scheinen vergleichsweise enttäuscht zu sein, jedenfalls fallen die Kurse etwas in sich zusammen. Dies trifft auch Rheinmetall, die ich Ihnen vor kurzem hier als Gewinner der Rüstungsdebatte vorgestellt habe. Die Düsseldorfer gaben am Vormittag mit einem Schlag mehr als -7,4 % ab. Bahnt sich hier eine Kehrtwende an, die Sie kennen sollten? Meine Antwort wird lauten: Zumindest bahnt sich keine Kehrtwende an. Die Situation ist für Sie dennoch interessant.

Rheinmetall: Das unglaubliche Kursziel

Analysten wissen bei ihren Studien natürlich nicht, was am nächsten Tag oder in den darauffolgenden Sitzungen passieren kann. Wenn Analysten wie jetzt die JPMorgan bei der Rheinmetall Kursziele oder -visionen formulieren, dann ist dies deshalb mittelfristig zu verstehen. Spektakulär allerdings ist das Kursziel, das die Bank vielleicht auch für Sie errechnet hat.

Es könne bis auf 2.000 Euro nach oben gehen, so die Amerikaner. Das wären ausgehend von heute knapp unterhalb von 1.300 Euro noch einmal mehr als 50 %. Für das Jahr 2030 errechnen die Analysten sogar ein Kursziel von 3.000 Euro. Doch Vorsicht sei geboten: Es kann immer wieder zu Rücksetzern kommen, weil die Aktie – wie auch andere Titel aus der Branche – überhitzt gehandelt wird.

Genau das sehen Sie heute. Die Notierungen sind fast widerstandslos durch die Decke geschossen, wie ich es salopp formulieren möchte. Die Erwartungen an das Sondervermögen oder die Investition in die Aufrüstung in Deutschland wie in der EU sind immens. Bis zu 800 Mrd. Euro hat die EU allein für ihre Mitgliedstaaten als Investment in die Rüstung aufgerufen. Das würde und wird die Rheinmetall sicher zum Teil in Form von Aufträgen sehen. Die Konkurrenz ist nicht allzu groß.

Es gibt kaum Widerstand gegen die Politik

Jede Form des Widerstands ist derzeit sicher nicht mehrheitsfähig. Zu groß ist die Sorge davor, dass die EU allgemein oder Deutschland speziell sich nicht wehren kann, wenn es erforderlich wird. Doch Sie sollten auch die Ukraine nicht aus den Augen verlieren. Selbst wenn es dort zu einem Friedensschluss kommt (den die Börse offenbar bei den Rüstungsunternehmen fürchtet), wird dort mehr und nicht weniger Material benötigt.

Rheinmetall hat dort sogar die Produktion aufgenommen, kann also direkt vor Ort bauen. Es scheint fast ausgeschlossen, dass die staatlich garantierten Aufträge sich nicht einstellen werden. Die Frage der Finanzierung ist einfach geregelt: Neue Schulden der Staaten. Die finanzieren zu einem sehr kleinen Teil durch Einsparungen, die mehr symbolischer Natur sind. Der Großteil wird durch die Ausgabe von Staatsanleihen finanziert.

Damit schließt sich der Kreis: Geld, das vorsichtigere Investoren den Staaten gegen kleine Zinsen leihen, fließt wieder zurück an den Markt – und auch an Rheinmetall. Solche Tage wie heute, an denen die Kurse deutlich krachen, sollten Sie bei der mittelfristigen Einschätzung von Unternehmen nicht berücksichtigen. Die JPMorgan mit ihren Schätzungen sieht über den täglichen Tellerrand hinaus.

Rheinmetall: Unglaubliches Kursziel der JPMorgan – WKN: 703000 – ISIN: DE0007030009

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE0007030009/EI/rheinmetall-ag/data