Rheinmetall-Aktie bleibt gefragt im Rekordjahr
Was vor einem Jahr kaum einer für möglich gehalten hätte, ist heute Realität: Rüstungskonzerne wie das MDAX-Unternehmen Rheinmetall sind absolut gefragt und dürften es in den kommenden Jahren auch bleiben. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat hier vieles verändert und bewegt.
Die Rheinmetall-Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als 130 Prozent zugelegt – und gleichzeitig hat sich das Image des Konzerns komplett gewandelt. Viele Anleger, die vor dem schrecklichen Krieg keine Rüstungstitel angefasst hätten, sehen nun die Notwendigkeit für eine bessere Ausstattung der Bundeswehr und verbesserte Verteidigungsfähigkeit des Landes.
Rheinmetall profitiert schon heute von den höheren Ausgaben für die Bundeswehr. Alleine bei der Munition werden in den nächsten Jahren Milliardeninvestitionen getätigt, hier ist der MDAX-Konzern ein wichtiger Partner der Bundesregierung. Dabei ist Rheinmetall kein reiner Rüstungskonzern – auch im Bereich der E-Mobilität tüftelt das Unternehmen an Innovationen.
Rheinmetall-Aktie mit Rekordjahr 2022
Die Kursentwicklung der Rheinmetall-Aktie ist eindrucksvoll: Mehr als 130 Prozent Kursplus seit Jahresbeginn, gut 145 Prozent seit Mitte Dezember 2021. Nach einer kleinen Delle im Sommer und Herbst – ausgelöst unter anderem durch die Prognosekappung des Auftragseingangs in 2022 – ging es für das Papier zuletzt wieder deutlich nach oben.
In einem schwierigen Gesamtmarkt konnte sich der MDAX-Titel behaupten und nach sehr ordentlichen Q3-Zahlen und weiteren guten Nachrichten in den letzten Tagen mehr als 25 Prozent binnen fünf Wochen zulegen.
Rheinmetall: Mehr Munitionsproduktion in Deutschland ab 2023
Neben der gesteigerten Nachfrage gab es vor allem einen Auslöser für eine gestärkte heimische Munitionsproduktion: Deutschland lieferte zwar Gepard-Panzer an die Ukraine, konnte jedoch nicht ausreichend Munition mitgeben, da die Schweiz aufgrund von Neutralität die Herausgabe von Altbeständen verweigerte.
Mit dem politischen Willen im Rücken hat Rheinmetall nun verkündet, eine neue Produktionsanlage in Deutschland für Mittelkaliber-Munition aufzubauen, welche bereits Mitte 2023 Munition an die Bundeswehr liefern soll. Generell gibt es beim Thema Munition großen Aufholbedarf, man rechnet mit einem Investitionsvolumen von 20 Milliarden Euro in den kommenden Jahren.
Rheinmetall kann mit stabilen Aufträgen rechnen
Die vielzitierte Zeitenwende hat gerade erst begonnen und es ist sehr wahrscheinlich, dass Rheinmetall alleine für die Ausstattung, Ausrüstung und Aufrüstung der Bundeswehr in den nächsten Jahren Milliarden-Aufträge erhalten wird. Dasselbe gilt auch für viele befreundete Nationen, die ebenfalls mehr Geld in den Verteidigungshaushalt stecken.
Was Anleger nicht vergessen sollten: Rheinmetall ist kein reiner Rüstungskonzern – auch abseits von Waffen, Panzern und Munition ist das MDAX-Unternehmen interessant aufgestellt: So entwickelt Rheinmetall derzeit Ladestationen für Elektroautos, die in Parkplätze und Bordsteine integriert sein werden. Für die Rheinmetall-Aktie wird 2022 in die Geschichte eingehen, aber auch in den nächsten Jahren dürfte das Papier spannend bleiben.