Rezession im Anmarsch – Seien Sie vorsichtig
Wie schnell sich das Blatt wenden kann … Anfang dieser Woche wurden die aktuellen Zahlen des Statischen Bundesamtes zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) 4. Quartal 2022 veröffentlicht und – oh Wunder – diese sehen nicht gut aus.
So schrumpfte die Wirtschaft im 4. Quartal 22 gegenüber dem 3. Quartal 2022 um 0,2 Prozent. Jetzt ist also doch das eingetreten, was viele nicht wahrhaben wollten, Deutschland befindet sich auf dem Weg in eine Rezession!
Nach Angaben des Statischen Bundesamtes sind vor allem die niedriger ausfallenden privaten Konsumausgaben verantwortlich für die Bremsung des Wachstums. Aufgrund der schlechteren Zahlen wurde das jährliche BIP-Wachstum für 2022 bereits von 1,9 % auf 1,8 % nach unten korrigiert.
Nach diesen Zahlen ist Ernüchterung angesagt!
Denn nicht von der Klippe zu stürzen ist die eine Sache, aber einen Aufschwung zu schaffen eine ganz andere. Und auch wenn Sie jetzt vielleicht enttäuscht sind, müssen Sie verstehen, dass es bisher kaum Anzeichen gab, die auf eine baldige Erholung der deutschen Wirtschaft hindeuten.
Denn die Fakten sprechen nun mal eine andere Sprache: Liquiditätsverknappung, Zinsanstiege, Inflation, wirtschaftliche Abschwächung und eine immer noch hohe Bewertung der Aktien werden weiter dafür sorgen, dass die Aktienmärkte nach unten gehen!
Außerdem sollten Sie nicht vergessen, dass die steuerlichen Anreize der letzten drei Jahre die Wirtschaft zwar stabilisiert, aber nicht wirklich angekurbelt haben.
Rosige Aussichten für die Wirtschaft sehen anders aus!
Die Industrieproduktion liegt immer noch etwa 5 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie, auch die Auftragseingänge in der Industrie haben sich seit Anfang 2022 abgeschwächt, das Verbrauchervertrauen befindet sich mmer noch nahe dem historischen Tiefstand und die Inflation ist in keiner Weise gebannt.
Außerdem hat die deutsche Wirtschaft, wie auch alle anderen Volkswirtschaften der Eurozone, die Auswirkungen der Zinserhöhungen durch die EZB noch nicht vollständig verdaut. Die Nachfrage nach Hypothekenkrediten ist bereits zurückgegangen, und wie in früheren Zinserhöhungszyklen wird es nicht lange dauern, bis auch die Nachfrage nach Unternehmenskrediten nachlassen wird. Kurzum, die deutsche Wirtschaft wird auch dieses Jahr stark unter den Krisen der vergangenen Jahres leiden.
Der nächste Winter wird über Wohl und Weh entscheiden
Hinzu kommt, dass die deutsche Wirtschaft nach wie vor mit einer Reihe struktureller Herausforderungen konfrontiert ist, die das Wachstum in diesem Jahr und darüber hinaus belasten dürften: die Energieversorgung im Winter 2023/24 und die umfassendere Energiewende hin zu erneuerbaren Energien, der sich wandelnde Welthandel mit mehr geopolitischen Risiken und Veränderungen in den Lieferketten, der hohe Investitionsbedarf für die Digitalisierung und die Infrastruktur sowie der zunehmende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.
Diese lange Liste birgt sowohl Risiken als auch Chancen. Wenn Sie jedoch einen Blick in die Geschichte werfen, werden Sie schnell erkennen, dass es noch einige Jahre dauern wird, bis die Wirtschaft wieder richtig floriert.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste
Seien Sie vorsichtig. Das wärmere Wetter zum Winterbeginn sowie die staatlichen Konjunkturpakete haben zwar einen schnellen Absturz der Wirtschaft verhindert, doch eine technische Rezession ist nach wie vor wahrscheinlich. Mit den richtigen Investments sichern Sie sich und Ihr Vermögen in 2023 und darüber hinaus.