Rational – MDAX-Wert verwöhnt Aktionäre mit Gewinnsprung und Sonderdividende
Sonderdividende, Rekordaufträge, Gewinnzuwachs um über 50 Prozent – Rational, führender Hersteller von Großküchengeräten, hat es 2021 trotz vieler Hindernisse kräftig krachen lassen. Da aber, bis auf die Dividende, die Zahlen im Großen und Ganzen schon seit Februar bekannt sind, hat das die Anleger nicht mehr vom Hocker gerissen. Obwohl auch der Geschäftsausblick für dieses Jahr per Saldo sehr zuversichtlich ausfällt.
Der MDAX-Wert aus Landsberg am Lech sieht sich als Weltmarktführer für „thermische Speisenzubereitung in Großküchen“. Da die Kunden, die vor allem aus Gastronomie, Hotellerie und Kantinen kommen, im Jahr 2020 von der Corona-Pandemie hart getroffen worden waren, wurden in 2021 viele Investitionen nachgeholt. Davon hat, zusammen mit neuen Produktlinien, Rational bis September 2021 stark profitiert. Aber anschließend wurde das Unternehmen von den weltweiten Material- und Versorgungsengpässen vor allem bei elektronischen Bauteilen schwer getroffen.
Abzulesen ist das daran, dass die Umsatzerlöse 2021 insgesamt zwar um beachtliche 20 Prozent auf 680 Millionen Euro zulegen konnten, im Schlussquartal aber mit 6 Prozent Plus das Tempo deutlich abnahm. Da der Auftragseingang laut Firmenchef Peter Stadelmann aber stark blieb und der Bestellboom auch in den ersten Monaten 2022 anhielt, verfügt Rational jetzt über ein Rekordniveau an Aufträgen.
Gewinn je Aktie steigt um 54 Prozent
Trotz der Schwierigkeiten in der Produktion hat Rational prächtig verdient. Das Ergebnis je Aktie schnellte um beeindruckende 54 Prozent auf 10,88 Euro nach oben. Dazu beigetragen haben erhebliche Kosteneinsparungen. Die Aktionäre beteiligt Rational mit einer stattlichen Dividende von 7,50 Euro je Aktie plus einer Sonderdividende von 2,50 Euro.
Insgesamt ist das mehr als eine Verdoppelung gegenüber 2020, als das Unternehmen 4,80 Euro ausgeschüttet hatte. Trotzdem ist die Rational-Aktie mit einer Dividendenrendite von 1,5 Prozent nicht gerade ein Renditerenner.
Für 2022 ist Stadelmann optimistisch. Die Umsätze sollen erneut zweistellig zulegen. Was aber für Anleger bedeutsamer ist: Da die Kosten unterproportional steigen und Rational Ende 2021 und Anfang 2022 die Preise für seine Küchengeräte auf breiter Front angehoben hat, soll der Gewinn erneut stärker klettern als der Umsatz.
Kursziele zwischen 575 und 1180 Euro
An der Börse hat sich die Aktie im Vormittagshandel kaum bewegt, der Kurs schwankte leicht rund um 667 Euro. Damit ist er weit vom Allzeithoch von Anfang August 2021 entfernt, als die Aktie kurzzeitig etwas mehr als 1000 Euro gekostet hatte. Die Material- und Lieferprobleme seit dem Herbst haben die Notierung dann deutlich abrutschen lassen.
Analysten sind so tief gespalten über die weiteren Aussichten wie bei kaum einem anderen Unternehmen. Die Kursziele, die sie seit Februar gesteckt haben, bewegen sich zwischen 575 Euro (DZ Bank) und 1180 Euro (Berenberg Bank).