Rational: Großküchen-Ausstatter übertrifft Prognosen

Seit gestern ist es offiziell: Deutschland steckte 2023 in einer Rezession. So teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit, dass das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr um 0,3% im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist. Hauptgründe für die Rezession sind die „hohen Preise und ungünstigen Finanzierungsbedingungen“, so Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamts.

Dennoch gibt es zahlreiche deutsche Mittelständler, für die das vergangene Jahr sehr gut verlaufen ist, wie die jetzt veröffentlichten Zahlen des bayerischen Großküchen-Ausstatters Rational AG zeigen. So konnte das Unternehmen nach vorläufigen Berechnungen seine für das vergangene Jahr gemachten Prognosen zum Teil deutlich übertreffen.

Aber bevor ich Ihnen die vorläufigen Geschäftszahlen der Rational AG im Detail erläutere, möchte ich Ihnen das Unternehmen kurz vorstellen.

Die Rational AG im Kurzporträt

Die 1973 gegründete Rational AG ist laut eigener Aussage der weltweite Markt- und Technologieführer für die thermische Speisenzubereitung in Profiküchen. Gegründet wurde das Maschinenbau-Unternehmen als Rational GmbH – Gesellschaft für Produktion und Vertrieb von Heißluftgeräten.

1976 entwickelte das in Landsberg am Lech (60 km westlich von München) ansässige Unternehmen den ersten Combi-Dämpfer, mit dem vorbereitete Speisen in Großküchen gegart werden können. Bis heute hat das bayerische Unternehmen mehr als 1,2 Mio. Combi-Dämpfer produziert und einen Weltmarktanteil von rund 50% erreicht.

Rational beschäftigt aktuell über 2.500 Mitarbeiter in 31 Tochtergesellschaften, davon rund 1.450 in Deutschland. Seit dem Börsengang im Jahr 2000 ist Rational im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet und aktuell im MDAX vertreten.

Prognose bei Umsatz und Gewinn übertroffen

Laut vorläufigen Berechnungen liefen die Geschäfte des Dampfgeräte-Bauers auch im Rezessionsjahr 2023 wie geschmiert. So konnten die Bayern im vergangenen Jahr einen Rekord-Umsatz von 1,125 Mrd. Euro einfahren.

Das entspricht einer Steigerung von 10% gegenüber dem Vorjahr. Damit liegen der Umsatz und die Wachstumsrate des Landsberger Großküchenzulieferers leicht über der im Geschäftsbericht für 2022 gemachten Prognose.

Hauptursachen für den Rekordumsatz 2023 waren die deutlich gestiegenen Verkaufszahlen in der Dampfgeräte-Produktgruppe iCombi, das erfolgreiche Aftersales-Geschäft sowie Preisanpassungen. Aber auch die erfolgreiche Rückführung des hohen Auftragsbestands hat die positive Umsatzentwicklung unterstützt, so das Unternehmen.

Auch bei den Gewinnen konnte Rational im vergangenen Jahr deutlich zulegen. So führte das gute Umsatzwachstum zusammen mit unterproportional steigenden Kosten zu einem operativen Rekordergebnis (EBIT) in Höhe von rund 277 Mio. Euro.

Damit lag der operative Gewinn um 17% über dem Vorjahresergebnis. Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) wird laut vorläufigen Berechnungen bei rund 24,5% liegen. Damit würde sie den oberen Wert der Prognosebandbreite übertreffen.

Die Rational-Aktie, die im Jahr 2021 in der Spitze bei rund 1.000 Euro notierte, war über viele Jahre einer der größten „Stars“ in der deutschen Börsenlandschaft. Die steigenden Zinsen machten 2022 und 2023 aber auch der Rational-Aktie zu schaffen. Aktuell notiert das Papier bei gut 700 Euro und ist damit bewertungstechnisch alles andere als ein Schnäppchen. Qualität hat aber bekanntermaßen ihren Preis.