Rational-Aktie: Starkes 2. Quartal und vorsichtiger Ausblick
Der deutsche Weltmarktführer für Großküchen – Rational aus Bayern – hat auch im 2. Quartal stark performt. Das Unternehmen hat sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutlich zugelegt. Außerdem bestätigte der global agierende Konzern die Prognose für das Gesamtjahr.
Für die beiden letzten Quartale aus 2023 ist man jedoch eher vorsichtig. Hier rechnet Rational mit wegfallenden Sondereffekten. Entsprechend ist auch die Rational-Aktie trotz der sehr guten Quartalszahlen nicht wirklich gestiegen. Das Unternehmen bleibt erfolgreich, aber die Bewertung des Papiers ist nicht unbedingt niedrig. Auch einige Analysten sehen daher derzeit begrenztes Potenzial. Langfrist-Anleger sollten den Titel dennoch zumindest auf dem Zettel haben.
Rational mit erfreulicher Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Mit 278 Millionen Euro konnte der Küchen-Konzern Rational im Vergleich zum Vorjahresquartal gut 20 Prozent mehr umsetzen. Das EBIT konnte sogar um mehr als 50 Prozent auf knapp 70 Millionen Euro zulegen – entsprechend kletterte die Marge auf satte 25 Prozent.
In den letzten Monaten konnte Rational von mehreren Faktoren profitieren: Die hohe Nachfrage sowie die Preiserhöhungen sorgten für gesteigerte Umsätze. Gleichzeitig sind die Kosten weniger stark gestiegen, was die Marge wiederum befeuert hat. Geplante Investitionen und Ausgaben werden sich laut Konzernspitze mehrheitlich erst in den kommenden Quartalen in den Büchern finden.
Für das 2. Halbjahr ist man bei Rational entsprechend etwas vorsichtiger – hält aber an der Prognose für 2023 fest: Im Gesamtjahr soll der Umsatz „im hohen einstelligen Prozentbereich“ im Vergleich zu 2022 landen und die EBIT-Marge leicht geringer ausfallen als 23,2 Prozent aus dem Vorjahr.
Rational-Aktie: Hier gibt es für beides Argumente
Die jüngsten Quartalszahlen haben der Rational-Aktie keinen Auftrieb gegeben. Denn zum einen ist der Ausblick etwas verhalten ausgefallen, zum anderen ist das Papier auch nicht gerade niedrig bewertet. Viel Kurspotenzial sehen derzeit auch nicht die Analysten – im Gegenteil: Die meisten Kursprognosen aus den Juli-Analysen liegen unter dem derzeitigen Niveau. So taxierten Hauck & Aufhäuser das Kursziel bei 630 Euro, die Baader Bank bei 635 Euro und die Deutsche Bank bei 650 Euro.
Auf der anderen Seite ist Rational ein weltweiter Marktführer in einem wachsenden Markt. Die starke Marktposition ermöglicht überhaupt erst die hohen Margen – Rational hat auch eine gewisse Preissetzungsmacht. Für Anleger bedeutet das: Es sind zwar in nächster Zeit keine Wunder von der Rational-Aktie zu erwarten, die langfristigen Aussichten sind trotzdem gut. Vor allem nach einer größeren Korrektur sollten Anleger das Papier auf dem Schirm haben.