Rational-Aktie nach starken Zahlen mit kräftigem Kursplus
Was hat Küche mit Rendite zu tun? Ganz einfach: Wer im Frühling 2009 auf Rational und damit auf den führenden Anbieter von Geräten zur thermischen Speisezubereitung setzte, konnte einen Wertzuwachs von über 1.000% erzielen – und das obwohl die Aktie mit derzeit 633 Euro deutlich unter ihren Höchstständen von über 1.000 Euro notiert, die die Papiere im Sommer 2021 erreicht hatten. In Summe also alles andere als schlecht für ein vermeintlich langweiliges Geschäftsmodell.
Großküchen setzen auf Rational
Auch wenn Sie vielleicht noch nichts von der Rational AG gehört haben; bei Großküchen ist die Firma so gut wie gesetzt. Der Marktanteil des globalen Marktführers von Geräten zur thermischen Speisen-Zubereitung für Profiküchen liegt bei beeindruckenden 54%. Dabei macht Europa exklusive Deutschland rund die Hälfte des Umsatzes aus.
Im Jahr 1973 gegründet, begann die Gesellschaft mit der Produktion und dem Vertrieb von Heißluft-Geräten in Deutschland. 3 Jahre später startete das Unternehmen mit der Fertigung von Combi-Dämpfern für Groß- und Profiküchen. Der Markt für Kombidämpfer wurde nach eigenen Angaben von Rational durch die Einführung des 1. Gerätes 1976 kreiert und wird seither entwickelt.
5x so groß wie der nächstgrößte Wettbewerber
Die Positionierung von Rational ist extrem stark: Da sich der Einsatz der Dampfgarer in Profiküchen bereits ab 30 Essen pro Tag rechnet, erzielen die Kunden massive Kosten-Einsparungen mit den Geräten. Auf Grund des speziellen Zubereitungs-Verfahrens sparen die Küchen sowohl Arbeitszeit und Energie als auch beim Einsatz der Rohware. Typischerweise haben die Kunden den Kaufpreis bereits in weniger als 6 Monaten wieder eingespielt.
Mittlerweile ist der Vorsprung auf die Rivalen kaum mehr aufzuholen. So ist der Konzern aus Landsberg am Lech 5x so groß wie der nächstgrößere Wettbewerber. Zu den größten Konkurrenten zählen Firmen wie Lainox, Electrolux und Convotherm.
Mit dem deutlichen Größenvorteil ergeben sich für Rational massive Skaleneffekte in der Fertigung, dem Vertrieb und der Produkt-Entwicklung.
Schlussquartal schlägt Erwartungen
Im vierten Quartal sorgte der Küchenspezialist für eine faustdicke Überraschung: Rational hat im vergangenen Jahr die eigenen Erwartungen für Umsatz und Ergebnis übertroffen. Erstmals ging in einem Geschäftsjahr mehr als 1 Milliarde Euro an Umsatz durch die Bücher.
Bemerkenswert: Im Schlussquartal kletterte der Umsatz um 50% auf 290 Millionen Euro. das war zum vierten Mal in Folge ein neuer Quartalshöchstwert. Entsprechend steht für das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 31% in den Büchern. Das war mehr als die Analysten bislang erwartet hatten. Zum Vergleich: Die im September angehobene Prognose lag lediglich bei einem Umsatzwachstum zwischen 23 und 28%.
Höhere Verkaufspreise und positive Währungseffekte beflügeln
Laut der Konzernführung war die gute Entwicklung auf die Kombination von vollen Auftragsbüchern und eine ausreichende Versorgung mit Elektronikbauteilen zurückzuführen. Zum starken Wachstum hätten neben dem höheren Absatz und dem Servicegeschäft gestiegene Verkaufspreise und Währungseffekte beigetragen. Im Ausland lief es zweigeteilt: Während die Umsätze in China stagnierten, erreichte Rational in Amerika ein Umsatzplus von 60%.
Auch bei der Ergebnisentwicklung konnte das Familienunternehmen punkten: Das hohe Umsatzwachstum zusammen mit unterproportional steigenden Kosten führte zu einem Rekord-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von voraussichtlich rund 235 Millionen Euro Damit liegt die Gewinnmarge (Ebit-Marge) bei rund 23%. Das liegt nicht nur 2 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau, sondern auch oberhalb der ursprünglich angepeilten Prognosespanne (21,5% bis 22,5%).