PSI: Es geht wieder in die richtige Richtung

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Der deutsche Software-Spezialist PSI wurde – wie schon viele Unternehmen zuvor – im Februar dieses Jahres Opfer einer Cyber-Attacke. Der Hackerangriff hatte deutliche Auswirkungen auf das operative Geschäft von PSI.

Die Entwicklung im gesamten Geschäftsjahr 2024 wird geprägt sein von der Attacke. Im zurückliegenden Quartal zeigten sich aber bereits Zeichen der Stabilisierung. Bevor wir auf die jüngste Geschäftsentwicklung blicken, möchte ich Ihnen das Unternehmen kurz vorstellen.

PSI: Software-Spezialist aus Berlin

PSI entwickelt eigene Softwareprodukte zur Optimierung des Energie- und Materialflusses bei Versorgern (Energienetze, Energiehandel, Öffentlicher Personenverkehr) und Industrie (Metaller­zeugung, Automotive, Maschinenbau, Logistik). Damit profitiert PSI auch vom Megatrend Wasserstoff.

Als unabhängiger Softwarehersteller mit über 2.300 Beschäftigten ist PSI seit 1969 Technologieführer für Prozesssteuerungssysteme, die durch die Kombination von KI-Methoden mit industriell bewährten Optimierungsverfahren für eine nachhaltige Energie­versorgung, Mobilität und Produktion sorgen. Die innovativen Softwarelösungen werden sowohl direkt als auch über den cloudbasierten PSI App Store vertrieben.

Trotz Cyber-Attacke Umsatzwachstum im 2. Quartal 2024

PSI hat im 1. Halbjahr einen im Vergleich zur Vorjahresperiode geringeren Umsatz von 112,3 Mio. Euro erzielt (-5,8%). Im 2. Quartal 2024 wurde der Umsatz allerdings trotz der Auswirkungen der Cyber-Attacke leicht auf 62,0 Mio. Euro (Vorjahres­zeitraum: 61,0 Mio. Euro) verbessert. Das operative Ergebnis (EBIT) war im 2. Quartal noch negativ, verbesserte sich aber gegenüber dem Vorjahresquartal und dem 1. Quartal 2024.

Auch der Auftragseingang verringerte sich infolge der Cyber-Attacke im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,9% auf 154 Millionen Euro. Im 2. Quartal verbesserte er sich aber gegenüber dem Vorjahresquartal um 15,7% auf 59 Mio. Euro. Der Auftragsbestand am 30.06.2024 übertraf mit 211 Mio. Euro den Vorjahreswert um 7,1%. Die liquiden Mittel lagen zuletzt bei 38 Mio. Euro.

Nach dem Cyber-Angriff im Februar und dem Wiederanlauf der erneuerten IT-Systeme wurde der Produktivbetrieb seit Anfang Mai größtenteils wiederaufgenommen und hat sich seitdem weiter normalisiert.

PSI plant, die organi­satorische Struktur durch die Verschmelzung der deutschen Tochtergesellschaften auf die PSI Software SE zu verschlan­ken. Dadurch sollen Synergiepotenziale erschlossen und die Skalierbarkeit des Geschäfts verbessert werden. Beides sollte sich insbesondere auf die Profitabilität positiv auswirken.

Wie es weitergeht

Das PSI-Management geht aktuell davon aus, dass der Umsatz im laufenden Jahr durch die Cyber-Attacke um 20 bis 30 Mio. Euro niedriger ausfallen wird als ursprünglich erwartet. Darüber hinaus wird mit einem negativen operativen Ergebnis gerechnet. Ab dem kommenden Jahr sollten Umsatz und Gewinn dann wieder zulegen können, was wiederum der PSI-Aktie den Weg nach oben ebnen dürfte.