PNE baut eigenes Portfolio weiter aus
Falls Sie sich für grüne Energie interessieren, haben Sie es in den vergangenen Tagen vielleicht schon gehört: Zuletzt gab es neue Übernahme-Gerüchte rund um den deutschen Windpark-Projektierer und -Betreiber PNE.
Als möglicher Käufer wird der deutsche Energieriese RWE gehandelt, der viele Milliarden in den Ausbau grüner Energien investieren will. Das Wachstum aus eigener Kraft reicht hier nicht aus, daher soll RWE zusätzlich passende Übernahme-Ziele suchen. Angeblich steht auch PNE auf der RWE-Beobachtungsliste.
Darüber hinaus hat PNE sein eigenes Portfolio weiter ausgebaut und dadurch auch den Unternehmenswert gesteigert. Mehr dazu gleich, nachdem Sie das Unternehmen und sein Geschäftsmodell im Detail kennengelernt haben.
Projektierer und Betreiber von Erneuerbare-Energien-Lösungen
Die 1994 gegründete PNE-Gruppe ist international tätig und in Deutschland einer der erfahrensten Projektierer von Windparks an Land und auf See. Auf dieser Basis entwickelt sich das Unternehmen weiter zu einem „Clean Energy Solutions Provider“, einem Anbieter von Lösungen für saubere Energie.
Von der ersten Standorterkundung und der Durchführung der Genehmigungsverfahren, über die Finanzierung und die schlüsselfertige Errichtung bis hin zum Betrieb und dem Repowering (Kraftwerkserneuerung) nach Laufzeitende, umfasst das Leistungsspektrum alle Phasen der Projektierung und des Betriebs von Windparks.
Die strategische Ausrichtung von PNE umfasst die gesamte Wertschöpfungskette der Erneuerbaren Energien sowie die Veredelung von Strom. Neben der Windenergie sind auch Photovoltaik, Speicherung und die Power-to-X-Technologie mit dem Schwerpunkt Wasserstoff Teil des Leistungsangebotes von PNE.
Zur Erläuterung: Power-to-X bezeichnet verschiedene Technologien zur Speicherung bzw. anderweitigen Nutzung von Stromüberschüssen in Zeiten eines (zukünftigen) Überangebotes variabler erneuerbarer Energien wie Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft.
Ausbau des Eigenbetriebs erhöht den Unternehmenswert
PNE kommt mit dem Ausbau des Eigenbetriebsportfolios weiterhin sehr gut voran. Das Unternehmen hat zum Jahreswechsel zwei Windparks in Schleswig-Holstein in Betrieb genommen und in den Eigenbetrieb überführt.
Durch die Übernahme der beiden Parks in das Eigenbetriebsportfolio erhöht sich die Gesamtnennleistung der Windparks der PNE-Gruppe auf 370 Megawatt (MW). Mit einer Gesamtnennleistung von 21,6 MW decken die beiden neuen Windparks mit ihrer jährlichen Stromproduktion den Strombedarf von rund 15.000 Drei-Personen-Haushalten.
„Als Anbieter von sauberen Energielösungen ist es unser Ziel, bis Ende 2027 Windenergie- und Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 1.500 MW/MWp in Betrieb oder im Bau zu haben. Mit der Inbetriebnahme der beiden Windparks sind wir weiter auf gutem Weg, dieses Ziel zu erreichen“, so PNE-Chef Markus Lesser.
Derzeit befinden sich weitere elf Windparks der PNE-Gruppe mit einer Leistung von rund 281 MW im Bau, die nach Inbetriebnahme in den Eigenbetrieb übergehen sollen. Mit den 370 MW in Betrieb sind also rund 651 MW in Betrieb oder im Bau.
Damit hat das Unternehmen sein strategisches Zwischenziel, bis Ende 2023 Windparks für den Eigenbetrieb mit einer Leistung von 500 MW in Betrieb oder im Bau zu haben, deutlich überschritten. Nach meinen Analysen ist die PNE-Aktie daher nicht nur deshalb interessant, weil sie Übernahme-Kandidat ist.