Ohne Kühlung läuft in der IT nichts: Wo Gewinnchancen warten
Investitionen rund um Künstliche Intelligenz sowie E-Mobilität liegen im Trend. Die Aktien der Unternehmen aus dieser Branche sind meist hoch bewertet, das Investment hat also seinen Preis.
Wer von dem Hype zu günstigeren Einstiegsmöglichkeiten profitieren will, sollte einen Blick über den Tellerrand werfen und sich Unternehmen anschauen, die im Hintergrund wichtige Aufgaben erledigen. Dazu gehört beispielsweise die Kühlung der Server der Tech-Giganten.
Großauftrag aus den USA: Startet Technotrans jetzt durch?
Einen Kühlspezialisten für moderne Technik gibt es sogar in Deutschland, genauer gesagt geht es um Technotrans (WKN: A0XYGA) aus Sassenberg zwischen Bielefeld und Münster. Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen gerade erst einen Großauftrag für die Serienfertigung energieeffizienter Kühlsysteme für Hochleistungsserver bekommen. Anfang 2024 soll die Auslieferung der Kühlsysteme für die High-Performance-Server einer US-Firma beginnen. Der Auftrag startet in einem einstelligen Millionenbereich, aber das Auftragsvolumen soll bereits im darauf folgenden Jahr verdoppelt werden und in der Folgezeit weiter steigen. Technotrans gilt als interessanter Partner, weil die Lösung des Unternehmens auf einer direkten Flüssigkeitskühlung basiert, die besonders energieeffizient arbeitet und dadurch den CO2-Fußabdruck der Rechenzentren effektiv senkt.
Der US-Auftrag fällt in den Bereich Energy Management, der bei Technotrans 7 % des Konzernumsatzes ausmacht. Das sind 16 Millionen Euro.
Unterwegs in Zukunftsbereichen
Wachstum und zusätzlichen Umsatz versprechen auch die Technotrans-Kühllösungen von E-Auto-Ladesäulen. Da Ladestationen für E-Autos in Deutschland weiter ausgebaut werden sollen, könnte in diesem Bereich noch der eine oder andere Auftrag zustande kommen.
Das Hauptgeschäft macht Technotrans aktuell noch im Print-Bereich. Hier geht es um die Kühlung von Druckmaschinen. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung und der gestiegenen Inflationsrate gab es im Sommer von Technotrans allerdings eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr. Das setzte die Aktie stark unter Druck. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie mit mehr als 20 Prozent im Minus.
Günstiger Einstiegspunkt
Der Börsenwert des Unternehmens von 135 Millionen Euro entspricht ungefähr dem 16-fachen des erwarteten Gewinns. Schätzungen zu Folge könnte das KGV 2025 jedoch nur noch bei 10 stehen, da der Umsatz im laufenden Jahr um 11 Prozent wachsen soll.
Nachdem die Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen angekündigt worden war, drehte der Kurs der Aktie und steigt seitdem wieder. Darüber hinaus profitieren Anlegerinnen und Anleger von Dividendenausschüttungen. Die Dividendenrendite liegt derzeit bei 3,4 Prozent.
Der Großauftrag aus den USA könnte für Technotrans ein Gamechanger sein, aber noch ist das Unternehmen ein kleines Licht aus Deutschland. Das heißt: Ein Investment ist riskant.
Wenn Sie risikoreiche Investments mögen, könnte jedoch ein Blick lohnen. Der Einstiegspunkt könnte gerade ideal sein, um große Gewinnchancen mitzunehmen. Entscheiden Sie selbst, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
