Nordex: Ist die Aktie mehr als ein laues Lüftchen?!
Betrachtet man die Quartalszahlen des Windkraft-Unternehmens Nordex, von vergangener Woche, so lagen diese durchaus in der Erwartung der Analysten und des Marktes. Es gab keine böse Überraschung, wie noch im November 2021, wo das Unternehmen seine Ziele absenken musste.
Aber trotzdem und das ist hinlänglich bekannt, hat Nordex nach wie vor ein Margenproblem und das kann letztlich nur durch Fördergelder in Milliardenhöhe ausgeglichen werden.
Die aber, glaubt man den Aussagen der zuständigen Minister im Bundestag, soll es ja nun geben, vor allem hinsichtlich der Erkenntnis, dass die Abhängigkeit gegenüber russischem Gas und Öl, ja nun baldigst ein Ende haben soll.
Profiteur der neuen politischen Ausrichtung
Neue Energielieferanten müssen her und da könnte der Systementwickler Nordex, der nicht nur die Planung und den Bau von Windkraftanlagen in der kompletten Fertigung übernimmt, sondern auch noch nach geeigneten Standorten für Windparks sucht und alle technischen Gegebenheiten durchführt, durchaus ein Profiteur der neuen politischen Richtung sein.
Verständlich das die aktuelle Situation mit dem Krieg in der Ukraine, nicht nur den Gesamtmarkt, sondern auch Nordex betroffen hat.
Aber bekanntlich wird an der Börse immer der Blick voraus in die Zukunft gehandelt und da scheinen sich zumindest die Analysten einig zu sein, dass der Turbinenbauer Nordex, hier durchaus mehr Chancen als Risiken zu bieten hat.
Keine Verkaufsempfehlung seitens der Analysten
Nicht umsonst ist von den 14 Analystenhäusern die, die Aktie beobachten und bewerten, zumindest 8 Mal die Aussage „Kaufen“ getätigt worden und dazu kommt noch, dass es letztlich keine Verkaufsempfehlung gibt.
Betrachtet man jetzt noch näher die Kursziele im Durchschnitt, dann liegt hier eine Bewertung von 19,75 Euro zugrunde, die bei dem aktuellen Kurs vom vergangenen Freitag (17,45 Euro) auch nachvollziehbar ist.
Bank of America überrascht mit Kursziel
Überraschend war nur, dass die Bank of America (auch am Freitag) mit einem Kursziel von 29 Euro aufwartet und direkt für Furore sorgte.
Vielleicht sind die Analysten der BoA aber einfach auch nur „bullish“, weil sie jetzt für Europa und die Windkraft tatsächlich eine Chance sehen, das Ziel der Klimaneutralität, gerade mit einem Unternehmen wie Nordex, schneller zu erreichen.
Ohne Hilfen könnte sich Nordex schwertun
An politischer Unterstützung sollte es somit nicht mangeln. Fraglich, ob diese eher in Wort und Schrift oder letztlich auch in Euros zu finden sein wird. Denn ohne Hilfen wird sich auch eine Nordex schwertun das Margenproblem zu beheben und in Zukunft dem Kerngeschäft profitabel nachzugehen.
Denn Energie und Rohstoffe werden sich in absehbarer Zeit eher verteuern, als tatsächlich günstiger zu werden.
Endgültige Zahlen werden für Klarheit sorgen
Natürlich ist der Bereich der Erneuerbaren Energien für unsere Zukunft wegweisend und unabdingbar. Ob Nordex darin in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen wird, wird sich dabei schon in ein paar Wochen zeigen, denn Ende März wird das Unternehmen seine endgültigen Zahlen präsentieren und noch wesentlicher – seinen Ausblick.
Spätestens dann wird sich erweisen, ob die Bank of America mit ihrem Kursziel recht hat oder doch wieder eher Ernüchterung einkehrt.