MTU-Aktie: stabil trotz satter Verluste
Der Triebwerkshersteller MTU ist im 3. Quartal wie erwartet tief in die roten Zahlen gerutscht. Bereits vor einigen Wochen hatte das DAX-Unternehmen bekanntgegeben, dass es nach den Triebwerksproblemen mit Rückruf bei Pratt & Whitney, der Tochter des US-Unternehmens RTX, zu einer Sonderbelastung von etwa 1 Milliarde Euro kommen wird. MTU ist hier beteiligt und liefert auch Teile.
Die MTU-Aktie ist daraufhin nach einem schwachen Sommer im September in der Spitze um rund 25 Prozent in den Keller gerauscht. Das negative Quartalsergebnis war beim Aktienkurs demnach bereits eingepreist. Angesichts der ansonsten guten Q3-Zahlen hat sich die MTU-Aktie heute bisher stabil präsentiert. Wie könnte es weitergehen?
MTU überzeugt beim operativen Ergebnis
Abseits der teuren Qualitätsprobleme einiger Triebwerke des A320neo von Airbus und der Folgekosten hat MTU sehr ordentliche Quartalszahlen veröffentlicht. Der Umsatz konnte um etwa 12 Prozent auf rund 1,52 Milliarden Euro gesteigert werden. Das operative Ergebnis (ohne die Sondereffekte) lag bei 192 Millionen Euro und damit 21,5 Prozent über dem Vorjahreswert.
Beim Umsatz hat MTU die Erwartungen leicht verfehlt, beim Ergebnis jedoch leicht übertroffen. Die Marge kletterte entsprechend von 11,7 auf 12,7 Prozent. Durch den Rückruf der Triebwerke von Pratt & Whitney sieht es in Q3 unterm Strich jedoch alles anderes als gut aus: Der Verlust liegt bei 568 Millionen Euro – nach 92 Millionen Euro Quartalsgewinn im Vorjahreszeitraum.
Für das laufende Geschäftsjahr hat das DAX-Unternehmen nun die Ziele bestätigt. MTU rechnet mit einem Gesamtumsatz zwischen 6,1 und 6,3 Milliarden Euro, das bereinigte EBIT wird bei „leicht über 800 Millionen Euro“ erwartet. Den Schatten durch das Sonder-Inspektionsprogramm wird MTU in diesem Jahr jedoch nicht mehr los.
MTU-Aktie: Was kommt nach dem Abschlag?
Aufgrund des Triebwerk-Desasters wird das Jahr 2023 kein erfolgreiches für MTU Aero Engines. Zwar kann sich das Unternehmen nicht über eine mangelnde Nachfrage beschweren – der Auftragsbestand beträgt 22 Milliarden Euro. Trotzdem verhageln die Sonderkosten die Bilanz. Das hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten bereits im Kurs der MTU-Aktie widergespiegelt. Das Papier hat seit Juni mehr als 20 Prozent verloren, seit Jahresbeginn sind es mehr als 10 Prozent.
Doch in den letzten Handelstagen hat sich eine Trendwende abgezeichnet, laut RTX gibt es bei den Triebwerksproblemen inzwischen Fortschritte. Sobald das Thema abgeschlossen werden kann und wieder die guten Nachrichten auf die Tagesordnung rücken, könnte sich bei der MTU-Aktie das Aufholpotenzial entfalten. Auch die meisten Analysten sind optimistisch – die Mehrzahl sieht Kursziele zum Teil deutlich über der Marke von 200 Euro.
Quelle: https://aktienscreener.com