MTU-Aktie: Gewinn vs. Ausblick
Die Aktie des Münchener Konzerns MTU Aero Engines gehört nach Veröffentlichung der Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 zu den Verlierern im DAX. Dabei hat der Maschinenbauer und Triebwerkshersteller beim Gewinn die Erwartungen sogar recht deutlich übertroffen. Doch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2023 fiel gemischt aus.
MTU übertrifft eigene Gewinnerwartungen
Als Hersteller von Triebwerken für die Luftfahrt (militärisch und zivil) hat MTU trotz aller Unsicherheiten ein starkes Jahr 2022 hinter sich gebracht. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Umsatz um 27 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro gesteigert werden – leicht unter der eigenen Prognose von 5,4 bis 5,5 Milliarden Euro. Im Schlussquartal hat MTU zwar mit rund 1,51 Milliarden Euro deutlich mehr umgesetzt als im Vorjahr, Analysten hatten jedoch mit noch mehr gerechnet.
Positiv überraschen konnte der Maschinenbauer aus dem DAX vor allem mit dem Gewinn. Das EBIT konnte im Vergleich zu 2021 um satte 40 Prozent auf 655 Millionen Euro gesteigert werden – deutlich mehr als der Konzern selbst prognostiziert hatte. Allein im vierten Quartal betrug der Nettogewinn 156 Millionen Euro. Erwartet wurden hier etwa 148 Millionen Euro.
MTU mit durchwachsenem Ausblick auf 2023
Auch in 2023 will MTU umsatzseitig wachsen: Der Konzern plant mit einem Gesamtumsatz zwischen 6,1 und 6,3 Milliarden Euro. Das EBIT soll jedoch in etwa auf dem Niveau von 2022 bleiben. Das Unternehmen begründet das unter anderem mit zu erwartenden negativen Wechselkurseffekten.
Anleger waren vor allem von der Tatsache enttäuscht, dass MTU zuvor eine bessere Prognose für 2023 abgeliefert hatte. Ursprünglich plante der Triebwerkshersteller mit einem Umsatz zwischen 6,4 und 6,6 Milliarden Euro sowie mit einem EBIT deutlich über Vorjahr.
MTU-Aktie zwischen Dividende und vorsichtiger Prognose
Dass MTU das Jahr 2022 mit einem Gewinn über den eigenen Erwartungen abgeschlossen hat, spricht für die Aktie. Auch die geplante Anhebung der Dividende auf 3,20 Euro übertrifft die Erwartungen. Dennoch zeigten sich Anleger nicht sehr überzeugt von den MTU-Zahlen, was auch mit dem vorsichtigen Ausblick auf das laufende Jahr zusammenhängt.
Bis zum Allzeithoch aus Anfang 2020 ist noch Luft und die MTU-Aktie hat Potenzial. Doch Anleger sollten sich auch auf mögliche Rücksetzer in den kommenden Quartalen einstellen – zum Beispiel, wenn MTU die eigene Prognose nochmal einkassieren muss.