Metro startet nach Umstrukturierung durch
Seit einem Jahr lenkt Steffen Greubel als neuer Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Großhandelskonzerns Metro (WKN: BFB001) und seitdem ist viel passiert. Die Entwicklung des Unternehmens ist recht spannend und könnte auch für Sie als Anlegerin oder Anleger interessant sein.
Quelle: Aktien Screener Investor Verlag: Metro auf dem Weg nach oben
Konzern im Wandel
Schauen wir uns die Geschichte des Konzerns genauer an:
Die Umstrukturierung startete bereits mit Greubels Vorgänger Koch, der damit begann, Randbereiche zu verkaufen oder abzuspalten. Kaufhof wurde vom kanadischen Konzern Hudson’s Bay übernommen, die Supermarktkette Real ging an den russischen Investor SCP, die Elektronikketten Saturn und Mediamarkt brachte Metro unter dem Namen Ceconomy am die Börse. Übriggeblieben ist das Kerngeschäft: der Großhandel.
Außerdem zieht sich der Konzern aus einigen Auslandmärkten zurück. Indien und Belgien sind im Gespräch. Laut Handelsblatt sollen dadurch mehr Ressourcen in die verbleibenden Länder gelenkt werden.
Während der Umstellung hat Metro ordentlich Federn gelassen. Die Aktie brach um gut 50 % ein. Die Restrukturierung ist jetzt jedoch so gut wie abgeschlossen. Die Zeichen stehen auf Wachstum.
Was Metro bis 2030 vorhat
Die Zahlen kletterten bereits im letzten Quartal 2021 auf Vor-Corona-Niveau.
Damit gibt sich Steffen Greubel allerdings nicht zufrieden. Bis 2030 plant er für die Metro 40 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr und will den Gewinn mehr als verdoppeln.
Diese Ziele will Greubel erreichen, indem er vor allem auf folgende 2 Maßnahmen setzt:
- Digitalisierung
Bis 2030 soll Metro 40 % des Umsatzes online machen. Die Kunden-App „Metro Companion“ spielt hier eine wichtige Rolle, welche im letzten Jahr 1,4 Millionen Downloads zählte. Erste Auswertungen zeigen, dass Kunden, die diese App nutzen, doppelt so viel bestellen wie alle anderen. Das soll weiter ausgebaut werden.
- Direktvertrieb
Aktuell arbeiten für den Handelskonzern rund 6.000 Vertriebsmitarbeiter, die zu Läden und Restaurants fahren, um Metro-Produkte zu verkaufen. Dieser Bereich soll massiv ausgebaut werden, in den nächsten Monaten soll die Anzahl der Vertriebsmitarbeiter auf das Doppelte anwachsen.
Sie fragen sich, wie diese zwei Maßnahmen zusammenpassen? Auf der einen Seite die hochmoderne Digitalisierung und auf der anderen Seite der in die Jahre gekommene Direktvertrieb.
Dazu sollten Sie wissen, dass Steffen Greubel von Würth kommt, einem Vertriebsimperium für Schrauben. Die Vertriebskultur von Würth überzeugt Greubel offenbar immer noch, sodass er diese auch bei Metro umsetzen will.
Potenzial für Gewinnchancen
Sollte Greubels Strategie aufgehen, könnte Metro in den kommenden Jahren richtig durchstarten und sich für Anlegerinnen und Anleger zu einem interessanten Investment entwickeln.
Der Umsatz liegt aktuell bei 25 Milliarden Euro, der Börsenwert bei 3 Milliarden. Da könnte durchaus noch Luft nach oben sein. Mit einem KGV von 25 ist der Einstieg allerdings leider kein Schnapper mehr.