Diese DAX-Marke ist entscheidend
Wichtige Konjunkturdaten in Deutschland trüben sich derzeit mit einem beunruhigend hohen Tempo ein. Etwa der ifo-Geschäftsklimaindex, über den ich Ihnen gestern berichtete.
Erste Experten sehen schon die nächste Rezession im Anmarsch. Eine solche Entwicklung könnte die Aktienkurse früher oder später erneut stark unter Druck bringen, was für viele Anleger erhebliche Verluste bedeuten kann. Das schwache Börsenjahr 2022 war bereits ein Vorgeschmack, wie so eine Entwicklung aussehen könnte.
Doch die Börse bleibt aktuell noch ruhig. Ändert sich das bald? Wie dürfte sich der DAX in den kommenden Monaten entwickeln? Auf welche Chartmarken sollten Sie achten? Diese Fragen kläre ich heute für Sie in meinem Beitrag.
Werfen wir zuerst einen Blick auf den aktuellen DAX-Chart. Zwei Dinge sind für mich derzeit besonders interessant: Zuletzt erreichte der DAX zweimal neue Allzeithochs. Das ist positiv. Beide Rekordhochs wurden jedoch sofort wieder verkauft. Das ist negativ.
Offenbar nutzen die Profis die neuen Höchststände, um ihre Aktien zu einem guten Preis zu verkaufen. Eine ähnliche Entwicklung hatten wir zuletzt im 2. Halbjahr 2021. Im Anschluss an diese Marktphase fielen die Kurse im Jahr 2022 deutlich.
DAX Tageschart: Neue Rekordochs werden sofort verkauft – Warnsignal!
Quelle: aktienscreener.com
Andererseits sind die Umsätze derzeit ziemlich gering. Der Verkaufsdruck ist also nicht sehr hoch. Das sieht mir eher nach einem Käuferstreik aus als nach dem sofortigen Beginn einer größeren Korrektur.
Seitwärtsmarkt wahrscheinlich, dann wird es spannend
Wenn ich alle Informationen zusammennehme, dann dürfte sich der DAX in den nächsten Monaten wahrscheinlich weiter seitwärts entwickeln. In etwa in einer Spanne zwischen 15.500 und 16.500 Punkten, in der es nach beiden Seiten zu temporären Fehlausbrüchen kommen kann. Eine solche Entwicklung wäre jedenfalls typisch für einen Seitwärtsmarkt.
In etwa ab dem Spätsommer/ Frühherbst dürfte dann aber Bewegung in die Notierungen kommen. Denn nach dem üblichen „Sommerloch“ dürften die Umsätze wieder anziehen. Bleibt zu hoffen, dass die Bewegungsrichtung dann nicht (wie die Konjunkturdaten) nach Süden zielt. Denn dann könnte sich das verheerende Börsenjahr 2022 wiederholen.
Diese DAX-Marke ist entscheidend
Ein Abrutschen unter die Märztiefs bei 14.500 Punkten wäre definitiv ein Warnsignal, dass der DAX deutlich nach unten will. Spätestens in diesem Bereich würde ich bestehende DAX-Positionen absichern.
Wie sähe denn eine positive Entwicklung beim DAX aus? In diesem Fall würden früher oder später deutliche neue Allzeithochs erreicht werden, die NICHT direkt wieder verkauft werden. Die gerade begonnene Seitwärtsphase wird dann nach oben aufgelöst, ohne dass der DAX die gegenwärtige Spanne noch einmal (oder mehrmals) von oben testen muss.
Ob das tatsächlich gelingt, werden wir in den kommenden Wochen sehen. Als DAX-Anleger sollten Sie auf alles vorbereitet und für jede Marschrichtung offen sein. Das schließt Absicherungen und Stopps im Falle eines Ausbruches nach unten mit ein.