Beim MDAX steht eine Entscheidung an

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Wenn Sie sich als deutscher Anleger eher oberflächlich mit dem Aktienmarkt beschäftigen, schauen Sie vermutlich vor allem auf den DAX. Verständlich, schließlich wird die Entwicklung des Börsenbarometers in jedem Marktbericht erwähnt. In dem deutschen Leitindex sind die 40 größten börsennotierten Unternehmen (bis vor einigen Jahren waren es 30) des Landes vertreten.

Doch die größten Unternehmen sind nicht zwingend auch die besten … Tatsächlich entwickeln sich Nebenwerte langfristig deutlich besser. Inzwischen hinken die „Kleinen“ jedoch schon seit mehr als zwei Jahren hinterher.

Langfristig haben Nebenwerte klar die Nase vorn

Gehen wir zunächst um gut zwei Jahre zurück. Bis Ende 2021 hatte der DAX gegen den „kleinen Bruder“ MDAX keine Chance. Von Anfang 2012 bis Ende 2021 kam der DAX insgesamt auf einen Zuwachs von 169%. Dies entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 10,4% pro Jahr.

In diesen zehn Jahren verbesserte sich der MDAX um satte 295%. Damit kam der Midcap-Index in diesem Zeitraum auf eine durchschnittliche Jahresrendite von 14,7%. Ähnlich gut war die Entwicklung des SDAX. Der Nebenwerte-Index verbesserte sich um 271% (14,0% pro Jahr).

Auf lange Sicht schlagen die Aktien aus der zweiten und dritten Reihe die Standardwerte also um Längen. Warum ist das so? Im MDAX tummeln sich zahlreiche erstklassige Firmen, die in ihren Nischen häufig sogar Weltmarktführer sind. Ihr Vorteil: Aufgrund der geringeren Größe können sie deutlich flexibler agieren als die „Dickschiffe“ aus dem DAX.

Seit 2022 hinken die Nebenwerte hinterher

Seit Anfang 2022, also ungefähr mit Beginn des Ukraine-Kriegs, hat sich die Entwicklung jedoch komplett umgekehrt. Bei Nebenwerten herrschte teilweise ein regelrechter „Käuferstreik“. Dabei spielt sicher auch die dürftige Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung eine Rolle.

Seit Anfang 2022 hat der SDAX 16% verloren, der MDAX sogar 26%. Der DAX hingegen eilte zuletzt von einem Hoch zum nächsten und konnte in diesem Zeitraum immerhin um knapp 12% zulegen.

Quelle: www.aktienscreener.com

MDAX: Entscheidung rückt näher

Im laufenden Jahr 2024 liegt der DAX 6% im Plus. Der MDAX hingegen hat seit Jahresbeginn 4% eingebüßt. Seit einigen Wochen versinkt der Midcap-Index geradezu in Lethargie. Kurzfristig könnte hier aber eine Richtungsentscheidung anstehen. Kann der Index aus der im Chart eingezeichneten Dreiecksformation nach oben ausbrechen, steht ein Angriff auf die 200-Tage-Linie bei gut 26.500 Punkten an.

Eine derart lange Phase der Underperformance gab es noch nie. Ein Comeback der Nebenwerte ist nur eine Frage der Zeit. Auch wenn es dafür aktuell noch keine klaren Signale gibt, dürften sich auf mittlere und lange Sicht für Sie als Anleger hier große Chancen eröffnen.