Lufthansa-Aktie: Kosten im Fokus
Der Kurs der Lufthansa-Aktie hat sich nach der Präsentation der Quartalszahlen zunächst nur wenig bewegt, konnte im heutigen Vormittagshandel jedoch leicht zulegen. Mit knapp 7 Euro notiert das Papier des Luftfahrtkonzerns etwa 12 Prozent niedriger als Anfang Januar – auf Jahressicht sind es sogar fast minus 30 Prozent.
Das Auftaktquartal der Lufthansa war geprägt von Streiks. Diese haben das Unternehmen in den ersten Monaten von 2024 rund 350 Millionen Euro gekostet. Der im MDAX gelistete Konzern setzt nun verstärkt auf Kostensenkungen – für den Reisesommer des Jahres ist man jedoch sehr zuversichtlich.
Lufthansa mit gemischten Q1-Zahlen
Im Vergleich zum Auftaktquartal von 2023 hat die Lufthansa zuletzt ihren Umsatz um 5 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro steigern können. Beim Ergebnis lief es nicht so rund: Das bereinigte EBIT lag mit minus 849 Millionen Euro mehr als 200 Prozent über dem Wert aus Q1 von 2023 mit minus 273 Millionen Euro.
Vor allem die Streiks haben sich negativ ausgewirkt und das Ergebnis mit rund 350 Millionen Euro belastet. Auch im 2. Quartal werden die Streiks die Lufthansa nach Schätzungen nochmal etwa 100 Millionen Euro kosten. Zuletzt hatte der Luftfahrtkonzern für 2024 ein EBIT von 2,2 Milliarden Euro prognostiziert, im Vorjahr waren es noch 2,7 Milliarden Euro.
Nach neuer Schätzung rechnet das Unternehmen nun nicht mehr mit einem Kapazitätsniveau von 94 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019, sondern mit 92 Prozent. Ein Lichtblick: Bezüglich des Reisesommers 2024 ist die Lufthansa sehr optimistisch – bisher liegen die Buchungen 16 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Lufthansa-Aktie: Sparen ist angesagt
Das EBIT von 2023 wird wohl in diesem Jahr nicht zu erreichen sein. So hat die Lufthansa die bisherige Prognose von einem stabilen Ergebnis (2,7 Milliarden Euro) bereits vor rund 2 Wochen gekappt und das EBIT-Ziel um 500 Millionen Euro reduziert. Im aktuellen Jahr möchte das Unternehmen deshalb die Kosten in den Fokus rücken und unter anderem Sachkosten reduzieren sowie Neueinstellungen in der Verwaltung prüfen.
Für die Lufthansa-Aktie bleibt das Jahr 2024 bisher kompliziert. Das Papier konnte zuletzt nicht überzeugen und auch die Analysten sind unterschiedlicher Meinung. So blickt zum Beispiel JP Morgan negativ auf die Lufthansa-Aktie und hat das Kursziel zuletzt nochmal leicht auf 5,70 Euro gesenkt. Die UBS hingegen bleibt optimistisch und sieht enormes Potenzial mit einem Kursziel von 12,30 Euro. Die Mehrzahl der Analysten ist bei der Lufthansa-Aktie derzeit jedoch neutral eingestellt.
Quelle: https://aktienscreener.com/