Insider legt bei Kion-Aktie nach
Ein Blick auf Aktientransaktionen von Vorständen kann sich lohnen. Denn wer sollte die zukünftige Entwicklung in den Firmen besser beurteilen können als die Vorstände oder Großaktionäre, die ganz nah am Puls der Zeit sind? Aktientransaktionen dieser Personen können Ihnen wichtige Informationen liefern. Besonderen Informationsgehalt haben dabei die Aktienkäufe. Das hat einen einfachen Grund: Während es für Verkäufe vielfältige Gründe (z.B., dass ein Manager auch Liquidität für private Verpflichtungen benötigt) gibt, dürfte hinter massiven Aktienkäufen vor allem eines stecken: Die Intention Geld zu verdienen.
Zuletzt gab es unter anderem bei dem deutschen Logistik-Spezialisten Kion größere Aktienkäufe zu beobachten. Daher nehmen wir heute das Unternehmen genauer unter die Lupe.
Pole-Position in Europa
Erst einmal ein Blick auf das Geschäftsmodell: Kion ist ein weltweit führender Anbieter von Gabelstaplern, Lagertechnik und verbundenen Dienstleistungen sowie Supply-Chain-Lösungen. Insgesamt ist der Konzern mit über 41.000 Mitarbeitern an mehr als 100 Standorten weltweit aktiv. Eigenen Angaben zufolge ist Kion in Europa der größte Hersteller von Flurförderzeugen, weltweit die Nummer Zwei und zudem führender Anbieter von Automatisierungstechnologie.
Mit der Übernahme des US-Konzerns Dematic hat das US-Geschäft aber deutlich an Bedeutung gewonnen. Der wesentliche Treiber des Geschäfts ist die voranschreitende Automatisierung von Logistikprozessen.
Erholung im ersten Halbjahr
Nach einem Gewinneinbruch in 2022 sieht es im laufenden Geschäftsjahr wieder besser aus: Die Sparte Industrial Trucks and Services mit ihren Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten hat wieder an Fahrt aufgenommen. Im ersten Halbjahr kletterten die Umsätze um 19,9% auf 4,1 Milliarden Euro. Damit stand der Geschäftsbereich für 73% der gesamten Konzernumsätze. Zugleich erhöhte sich der margenstärkere Serviceanteil am Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr von 40,5 auf 44,3%.
Da der Umsatz im Segment Supply Chain Solutions gleichzeitig um 28% auf 1,49 Milliarden Euro schrumpfte, verblieb am Ende auf Konzernebene nur ein leichter Umsatzanstieg um 1,5% auf 5,6 Milliarden Euro.
Gewinnmarge wieder verbessert
Bei den Margen konnte Kion unterdessen zulegen. Nachlassende Probleme in den Lieferketten und ein Fokus auf mehr Effizienz lieferten am Ende einen bereinigten Vorsteuergewinn (EBIT) von 348,3 Millionen Euro. Damit lag die EBIT-Marge bei 6,2% und 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
Prognose leicht angehoben
Auch die Jahresprognose wurde leicht nach oben angepasst. Am Ende soll in 2023 ein Umsatz von 11,4 Milliarden Euro durch die Bücher gehen (vs. 11,2 Milliarden Euro bislang erwartet). Das bereinigte Vorsteuerergebnis (EBIT) wird mit 680 Millionen Euro ebenfalls über der bisherigen Planung (615 Millionen Euro) erwartet.
Aktie läuft seitwärts – Insider sammelt große Aktienpakete ein
Seit Veröffentlichung der Quartalszahlen Ende Juli läuft die Aktie seitwärts. Auf dem Kursniveau wittert der Firmenvorstand Valeria Jimena Gargiulo offenbar Kurspotenzial. Anfang September erwarb die Argentinierin bei Kursen zwischen 37,92 und 39,44 Euro Aktien im Gegenwert von 422.209 Euro. Gestern Mittag notierte der Kion-Kurs mit 35,45 Euro unterhalb des Kaufniveaus.
Analysten erwarten Gewinnsprung in 2024
Zuversichtlich zeigen sich auch die Analysten. Laut der Kion-Homepage erwarten die Finanzexperten nach einem Gewinn von 3,34 Euro je Aktie in diesem Geschäftsjahr einen Anstieg auf 4,17 Euro in 2024.
Damit handelt die Aktie derzeit mit dem 8,5-fachen der für nächstes Jahr erwarteten Gewinne. Das Kursziel liegt im Mittel bei 46,76 Euro. Damit taxieren die Analysten einen fairen Wert des Unternehmens, der rund 32% über dem aktuellen Kursniveau liegt.