Warum Ihnen die Infineon-Aktie langfristige Chancen bietet!
Geht es um Autozulieferer, ist der Name Infineon immer noch unterrepräsentiert. Dabei ist der bei München sitzende Konzern längst das Zünglein an der Waage für die Branche. Denn: Mit der zunehmenden Elektrifizierung von Kraftfahrzeugen wird die Abhängigkeit von der Mikroelektronik immer größer.
Schauen Sie: Infineon liefert Mikrocontroller, Leistungshalbleiter und Sensoren für die Steuerung unter anderem von Getrieben, Motoren, Klimaanlagen und der Telematik. Hinzu kommen Technologien für die bessere Stromverteilung im Auto und nicht zuletzt für das Laden von Batterien.
Infineon treibt Elektromobilität an
Der Dax-Konzern spielt also beim Durchbruch der Elektromobilität eine herausragende Rolle. Nach Angaben des Konzerns kommen in fast jedem zweiten Elektro- oder Hybridauto, das im letzten Jahr hergestellt wurde, Halbleiter von Infineon zum Einsatz.
Kein Wunder also, dass das Unternehmen hier nicht locker lässt. Infineon steckt aktuell viel Geld in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten, um die Autobranche auf lange Sicht mit ausreichend Halbleitern zu versorgen. Etwa 90 Prozent der Innovationen im Auto kämen inzwischen über die Elektronik, betonte Infineon-Manager Peter Schief kürzlich gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Ungarische Fabrik: Infineon schließt Wertschöpfungskette in Europa
Vor wenigen Tagen hat der Chip-Spezialist nun zwei interessante Meilensteine veröffentlicht. Erstens: Im ungarischen Cegléd hat der Konzern eine sogenannte Backend-Fabrik in Betrieb genommen. Der Begriff bezieht sich auf die Herstellungsprozesse, nachdem alle Schaltungen auf einem Wafer erstellt wurden. Konkret werden beim Backend die Wafer in Einzelchips zerteilt und dann in der Regel in ein Gehäuse eingebracht. Anschließend können die Chips in der Elektronikfertigung zum Beispiel in Autos eingesetzt werden.
Backend ist also der abschließende Produktionsprozess von Halbleiterchips. Traditionell erfolgt diese Weiterverarbeitung vor allem in Asien. Mit dem Werk in Ungarn hat Infineon nun die gesamte Wertschöpfungskette nach Europa geholt. Entsprechend sieht der Konzern das Engagement in dem Land als strategische Entscheidung. Infineon hat dafür 100 Millionen Euro investiert. Hinzu kommen staatliche Förderungen der ungarischen Regierung.
Infineon intensiviert Kooperation mit VinFast
Vielversprechend ist auch die kürzlich veröffentlichte Kooperation mit VinFast. Dabei handelt es sich um einen in Vietnam sitzenden, jungen Hersteller von elektrifizierten Fahrzeugen. Was das Unternehmen so interessant macht: VinFast unterhält technologische Partnerschaften mit Großkonzernen wie Siemens, Bosch und BMW. Die Vietnamesen haben sich dadurch Know-how ins Haus geholt und sind in der deutschen Wirtschaftsszene längst ein Begriff.
VinFast jedenfalls will den asiatischen E-Auto-Markt aufrollen, aber auch in Deutschland perspektivisch eine Produktion aufbauen. Infineon sieht darin offenbar hohes Potenzial. So will man zusammen mit den Vietnamesen ein Anwendungskompetenzzentrum für die Elektromobilität in Hanoi aufbauen. Das Projekt soll bereits im ersten Quartal 2023 in Betrieb gehen und VinFast dabei helfen, smarte Mobilitätslösungen schneller zu entwickeln.
Gleichzeitig will Infineon die Vietnamesen bei der Auswahl von Halbleitern unterstützen. Dabei dürften die eigenen Produkte im Vordergrund stehen. Tatsächlich liefern die Deutschen an VinFast bereits seit Jahren Halbleiter, die etwa in den Wechselrichtern von Elektromotoren zum Einsatz kommen. Nun dürfte diese Geschäftsbeziehung vertieft werden. Schaut man sich die ambitionierten Wachstumspläne von VinFast an, könnte sich für Infineon hier eine weitere Geldgrube öffnen.
Mein Fazit für Sie
Infineon will seine Bedeutung für die Autobranche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter intensivieren. Das schafft nicht nur langfristiges Umsatzpotenzial, sondern auch satte Renditechancen für Sie als Anleger.
Trotzdem: Natürlich gibt es auch die Schattenseite. Die Infineon-Aktie steht seit Monaten unter Druck. Das hat zum einen mit dem geopolitischen Konflikt zwischen dem Westen und China zu tun. Immerhin produziert Infineon auch in der Volksrepublik und ist daher von handelspolitischen Restriktionen betroffen – gerade im Umfeld der Taiwan-Krise, die die Spannungen zwischen Washington und Peking zuletzt verschärft hat.
Zum anderen sorgt die drohende Rezession für Unsicherheit. Durch sein starkes Autogeschäft ist Infineon sehr abhängig von der Konjunktur. Sollten die Autobauer ihre Produktion wegen mangelnder Nachfrage der Endkunden zurückfahren, würde das auch Infineon ins Mark treffen.
Lässt man das aber beiseite, ist die langfristige Perspektive von Infineon meiner Meinung nach so gut wie bei kaum einem anderen deutschen Börsenunternehmen. Mit der nötigen Portion Geduld winkt Ihnen hier also immer noch ein lukratives Investment.