Infineon – Wechselkurseffekte können bei Gewinnen helfen

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Der Halbleiterproduzent Infineon war in den letzten Jahren eine der Werte im DAX 30 mit dem stärksten Kursverlauf. So konnte die Aktie im aktuellen 1-, 3-, 5- und 10-Jahresvergleich jeweils mit Zuwächsen von 21%, 103%, 224% und 333% die Anleger glücklich machen.

Seit Ende 2017 läuft das Papier zwischen 20 und 25 Euro seitwärts und performt damit leicht besser als der Dax.

Bericht zum dritten Quartal wird am 01.08. veröffentlicht

Das Geschäftsjahr von Infineon dauert vom 01.10. – 30.09., daher nennt die Gesellschaft den Zeitraum vom 01.04. – 30.06. „drittes Quartal 2018“.

Ende Juni hob das Unternehmen die Prognosen für das laufende und die kommenden Jahre an. Gleichzeitig soll die Investitionsquote von 13 auf 15 Prozent gesteigert werden.

Die Zahlen des dritten Quartals 2018 von Infineon werden daher einen ersten Ausblick geben, ob das Unternehmen Wort halten kann. Grundsätzlich sind die Rahmenbedingungen dafür gut:

Euro-Dollar Kurs ist günstig

Das Auslandsgeschäft (nicht EU) dominiert mit einem Anteil am Gesamtumsatz von über 65 % die Einnahmen. Grundsätzlich werden diese Umsätze in US-Dollar fakturiert. In den bisherigen Planungen geht Infineon dabei von einem Wechselkurs von 1,25 aus. Tatsächlich lag der Kurs im Durchschnitt im Betrachtungszeitraum für das dritte Quartal aber bei nur rund 1,19, Tendenz weiter fallend. Aktuell liegt der Euro/Dollar Kurs sogar unter 1,16. Das führt zu einer spürbaren Ergebnisverbesserung.

Das Halbleitergeschäft boomt weltweit – Infineon ist dabei

Das Geschäft mit Halbleitern hat rund um den Globus enormes Wachstumspotential. Auch bei Infineon legen die Geschäfte immer weiter zu. Digitalisierung, Elektromobilität, erneuerbare Energien, auf allen diesen zukunftsträchtigen Feldern ist der Konzern im Spiel.

Politische Risiken bleiben

Als Produzent von hochentwickelter Halbleitertechnik ist Infineon weltweit unterwegs. Das starke Auslandsgeschäft ist aber von einer möglichen Eskalationsspirale im von den USA angefachten Handelskrieg gefährdet.

Zusätzlich ist zu beachten, dass im Technologiesektor die Konkurrenz in Asien immer stärker wird. Insbesondere asiatische Gerichte (teilweise wirtschaftspolitisch motiviert) urteilen gerne zu Gunsten der einheimischen Unternehmen. Zum Beispiel untersagte ein chinesisches Gericht Anfang Juli dem amerikanischen Chiphersteller Micron den Verkauf mehrerer Produkte. Aktien von Halbleiteraktien und damit auch die Infineon-Aktie reagierten mit Kursverlusten.

Einschätzung der Rating-Agenturen

Infineon hält mit einem Rating der Agentur S&P von BBB und einem stabilen Ausblick nach eigenen Angaben das derzeit beste Rating eines europäischen Halbleiterherstellers.

Der Verschuldungsgrad per 31.03.2018 ist mit rund 40 % des Bilanzvolumens in einem unkritischen Bereich und bessert sich kontinuierlich.

Noch in diesem Jahr wird eine Anleihe über 300 Mio. Euro fällig. Eine Refinanzierung sollte unproblematisch sein, auf Grund der mit über 700 Mio. Euro gut gefüllten Kasse ist aber auch eine Rückzahlung denkbar. Das würde die Bilanzkennzahlen und damit das Rating weiter verbessern.

Resümee

Der Kurs der Infineon Aktie hat sich in einem stagnierenden Börsenumfeld überdurchschnittlich gut gehalten.

Das Unternehmen ist in den vielversprechenden Wachstumsfeldern sehr gut aufgestellt und gesund. Belastend wirken insbesondere politischen Unsicherheiten, die auch im schlimmsten Fall ein Ende der boomenden Konjunktur zur Folge haben könnten. Analysten empfehlen die Aktie mehrheitlich zum Kauf, sind aber zuletzt etwas vorsichtiger geworden.

Rückenwind für die Geschäfte kann ein weiter starker US-Dollar geben.