Infineon: Milliarden-Projekt und Quartalszahlen
Für den Halbleiter-Konzern Infineon geht es in dieser Woche Schlag auf Schlag: Zunächst steht am heutigen Nachmittag der Spatenstich für die Erweiterung des Chip-Werkes in Dresden mit prominentem Besuch auf dem Programm – und übermorgen folgen die mit Spannung erwarteten Zahlen für das zweite Geschäftsquartal.
Mit dem Ausbau des modernen Halbleiterwerkes setzen Infineon, die Bundesregierung und die Europäische Union ein Zeichen. Denn das Ziel ist klar: Mehr Unabhängigkeit in der Schlüsseltechnologie der Halbleiter von den USA und von Asien. So ist der Ausbau in Dresden auch von symbolischer Bedeutung.
Milliarden-Investitionen von Infineon in Dresden
Zum Spatenstich heute um 14 Uhr werden nicht nur Bundeskanzler Olaf Scholz, sondern auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Dresden erwartet. Die eigentlichen Bauarbeiten haben zwar bereits begonnen, doch einen symbolischen Spatenstich wollen sich auch die Politiker nicht entgehen lassen.
Schließlich wird das Werk in Sachsen mit Geldern aus der Europäischen Union gefördert. Insgesamt 43 Milliarden Euro sollen innerhalb des „European Chips Act“ in den nächsten Jahren in die europäische Chipindustrie fließen – Infineon rechnet mit Zuschüssen von bis zu 1 Milliarde Euro für das Projekt in Dresden.
Insgesamt wird Infineon durch den Ausbau des Chip-Werkes in Dresden rund 5 Milliarden Euro investieren – die größte Investition der Firmengeschichte. In Dresden sollen dann etwa 1.000 neue Jobs entstehen und ab 2026 moderne Chips unter anderem für Steuerungen in Autos, eine effiziente Stromversorgung oder den Einsatz in Rechenzentren produziert werden.
Infineon-Aktie wartet auf Impulse – durch Quartalsbericht?
In den letzten Wochen hat die Infineon-Aktie verloren, wenngleich seit Jahresbeginn noch ein Plus von fast 20 Prozent auf der Kurstafel steht. Das DAX-Papier wartet derzeit auf neue Impulse, die möglicherweise schon übermorgen über den Ticker laufen könnten. Denn am 4. Mai veröffentlicht Infineon seine Zahlen zum zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres.
Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz leicht über dem Niveau des ersten. Insgesamt peilt Infineon für 2022/2023 einen Umsatz über den zunächst prognostizierten 15.5 Milliarden Euro an. Im Geschäftsjahr 2021/2022 lag der Gesamtumsatz noch bei 14,2 Milliarden Euro. Großer Rummel in Dresden und Quartalsbericht: Für die Infineon-Aktie ist es auf jeden Fall eine spannende Woche – auch Anleger sollten den DAX-Konzern in dieser Woche im Blick behalten.