Infineon: Einsteigen trotz Gewinnrückgang?
Die Infineon Technologies AG ist ein führender Hersteller von Halbleiterlösungen und entwickelt Produkte für zahlreiche Anwendungen – Energieeffizienz, Mobilität, Rechenzentren und Sicherheit. Das Münchner Unternehmen hat nun Zahlen vorgelegt. Sollten Sie sich die Chip-Aktie ins Depot legen?
24% weniger Gewinn
Gewinn belief sich auf 587 Millionen Euro, verglichen mit 728 Millionen Euro vor einem Jahr. Der Umsatz des deutschen Unternehmens lag bei 3,70 Milliarden Euro, verglichen mit 3,95 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Gewinn von 637,4 Millionen Euro oder 0,49 Euro je Aktie gerechnet, während der Umsatz auf 3,83 Milliarden Euro geschätzt wurde. Vor allem der Gewinnrückgang von 24% ist bedenklich. Ist das nur ein einmaliges Ereignis?
Weniger Investitionen
Infineon will nun beim weiteren Ausbau des Werkes in Kulim in Malaysia auf die Bremse treten. Die Investitionen im laufenden Geschäftsjahr werden um etwa 400 Millionen auf 2,9 Milliarden Euro gesenkt. „Wir stellen uns als Unternehmen konsequent auf die Situation ein, um unsere finanziellen Ziele für das laufende Geschäftsjahr zu erreichen”, sagte Jochen Hanebeck, Vorstandsmitglied von Infineon.
Weniger Umsatz auch im nächsten Quartal
Das Unternehmen erwartet einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro im 2. Quartal und 16 Milliarden Euro im gesamten Geschäftsjahr 2024, verglichen mit einer vorherigen Schätzung von 17 Milliarden Euro.
Kein guter Start in 2024 – Analysten dennoch überzeugt
Fazit: Angesichts der durchwachsenen Zahlen und der gebremsten Perspektive ist es kein Wunder, dass die Chip-Aktie in diesem Jahr bisher nicht gut gelaufen ist – ein scharfer Abwärtstrend. Dennoch sind die Analysten von der Aktie überzeugt. 20 von 23 Analysten raten zum Kaufen und 3 zum Halten. Mehr noch: Kein einziger Analyst rät zum Verkauf. Das durchschnittliche Analysten-Kursziel liegt bei 54 Euro, das höchste Analysten-Kursziel liegt bei 54 € und bietet Ihnen ein Potenzial von 58%. Mit einem KGV von 18 ist Infineon moderat bewertet. Nur zum Vergleich: Trotz eines starken Kursanstiegs ist die US-Chip-Aktien Qualcomm mit einem KGV von 16 niedriger bewertet als Infineon
Volkmar Michler studierte Jura, Politik und Geschichte und ergänzte sein Wissen durch eine betriebs- und volkswirtschaftliche Zusatzausbildung. Seit rund 30 Jahren ist er hauptberuflich an der Börse aktiv. Dank seines umfassenden Fachwissens und einem breiten Expertennetzwerk identifiziert er die vielversprechendsten Zukunftsinvestments mit hohem Wachstumspotenzial.
