Infineon-Aktie: Wachstum so sicher wie das Amen in der Kirche

Inhaltsverzeichnis

Sie sind unscheinbar, doch für das Funktionieren der modernen Welt unabdingbar. Sie werden es schon ahnen: Es geht um Mikrochips. Diese kleinen Computerkomponenten steuern im Prinzip unseren Alltag – sei es in Smartphones, Laptops, Tablets, smarten Uhren, Lichtsystemen, Haushaltsgeräten, Industrieanlagen und nicht zuletzt in Autos.

Wie stark die Welt von Halbleiterchips abhängig ist, hat sich in den letzten Monaten so deutlich gezeigt wie nie zuvor. Wegen des globalen Mangels an Halbleitern konnten und können zahlreiche Produkte nur mit Verzögerung hergestellt werden. Die gesamte Weltwirtschaft ist davon betroffen.

Jetzt kommen Sie ins Spiel, liebe Leserinnen und Leser. Als Anleger können Sie nämlich aus diesem Desaster Kapital schlagen. Dazu müssen Sie nicht einmal allzu weit in die Ferne blicken. Denn Deutschland bietet mit Infineon einen der weltweit wichtigsten Halbleiterhersteller.

Infineon: Starke Bilanz – überstarker Ausblick

Das bei München sitzende Unternehmen ist einer der größten Profiteure der Chip-Verknappung. Wichtiger aber ist: Die Krise offenbart so deutlich wie nie zuvor, wie wichtig diese Komponenten sind. Das schafft für Infineon schier unglaubliches Zukunftspotenzial. Meiner Meinung nach ist Infineon deshalb das Dax-Unternehmen mit dem größten Potenzial.

Erst vor wenigen Tagen hat der Konzern nun abermals gezeigt, warum diese Annahme wohl richtig ist. Laut Bilanzzahlen konnte Infineon zwischen Oktober und Ende Dezember 2021 sein operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorquartal um 16 Prozent auf 717 Millionen Euro steigern. Der Umsatz verbesserte sich um 5 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro – im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Erlöse gar um 20 Prozent.

Das sind freilich gute Wachstumszahlen – doch es dürfte in den kommenden Monaten und Jahren noch weitaus stärker bergauf gehen. So schraubte Infineon kürzlich sowohl seine Umsatzprognose als auch die Erwartungen für die Gewinnmarge für das laufende Jahr nach oben. Und auch darüber hinaus soll das Wachstum noch einmal stärker anziehen.

Neue Chip-Kapazitäten sorgen für Wachstumsfantasie

Hierfür forciert Infineon gigantische Investitionen. Mit Blick auf die Halbleiterverknappung will der Konzern allein im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September 2,4 Milliarden Euro für neue Produktionskapazitäten ausgeben. So will man etwa in Dresden eine neue Werkshalle errichten. Und auch im österreichischen Villach geht der Ausbau voran.

Klar: Die Produktionserhöhung geht mit hohen Kosten einher und es wird noch Jahre dauern, bis die Standorte unter Volllast laufen können. Das aber ist nicht wirklich ein Problem.

So hat die EU erst kürzlich den sogenannten „Chips Act“ angekündigt. Mit dem mehr als 40 Milliarden Euro schweren Programm sollen üppige Subventionen für europäische Chiphersteller ermöglicht werden. Davon dürfte auch Infineon profitieren. Für den Konzern heißt das: Planungssicherheit.

Infineon kann seine Produkte zu Mondpreisen verkaufen

Und auch die Tatsache, dass der Ausbau der Produktion lange dauern wird, ist nicht unbedingt schlecht. Der Grund: Die Chip-Verknappung dürfte deshalb noch einige Zeit andauern. Infineon kann somit höhere Preise für seine Halbleiter durchsetzen und damit die gestiegenen Rohstoffkosten kompensieren.

Konzernchef Reinhard Ploss hatte unlängst darauf hingewiesen, dass vor allem die Autoindustrie dazu bereit sei, fast schon Mondpreise für die wichtigen Komponenten zu zahlen. Für Infineon ist das ein Glücksfall, schließlich macht das Geschäft mit den Autofirmen etwa 40 Prozent der Konzernerlöse aus.

Das Unternehmen liefert Chip-Produkte, mit denen unter anderem Bordnetze, Klimaanlagen, Airbags, Pumpen, Lüfter und Batterietrennschalter gesteuert werden. Die Chips von Infineon sind also eine unabdingbare Komponente moderner Autos. Und das wird auch in Zukunft so bleiben.

Aktie langfristig mit Luft nach oben

Das Beste aber ist: Berücksichtig man diese Chancen, ist die Infineon-Aktie derzeit recht günstig bewertet. Laut Marketscreener sprechen die Analysten dem Papier im Schnitt gar ein Kursziel zu, das knapp 50 Prozent über dem Niveau von Mittwoch (09. Februar) liegt.

Natürlich müssen sich die milliardenschweren Investitionen erst einmal auszahlen. Das dürfte einige Zeit dauern. Die Infineon-Aktie ist also vor allem für Anleger mit einem längerfristigen Horizont interessant.

Übrigens: Am kommenden Donnerstag (17. Februar) wird Infineon seine Hauptversammlung abhalten. Gut möglich, dass der Konzern dann neue Einblicke in seine Zukunftsstrategie geben wird. Eines jedenfalls dürfte sicher sein: Das Wachstum wird weitergehen, nicht zuletzt wegen Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, Smart Home, Autonomes Fahren und Elektromobilität.