In der Inflation liegt ein großer sozialer Sprengstoff
Die Sanktionen des Westens haben den russischen Angriff auf die Ukraine bisher nicht stoppen können. Gleichwohl haben die Maßnahmen Auswirkungen auf die Preise in der Europäischen Union. Diese Entwicklung thematisiert auch die Frühlingsausgabe des Eurobarometers.
Die Umfrage zeigt, dass 58 beziehungsweise 59 Prozent der EU-Bürger nicht bereit sind, steigende Energie- und Lebensmittelpreise als Folge der Sanktionen gegen Russland zu akzeptieren. Allerdings unterliegen Zustimmung und Ablehnung in den einzelnen EU-Ländern großen Schwankungen.
Die Bereitschaft einen persönlichen Preis zu zahlen, sinkt mit dem Einkommen
Während die Befragten in einkommensstarken Mitgliedsstaaten wie Dänemark, Schweden und den Niederlanden Maßnahmen gegen Russland ungeachtet steigender Preise mit überwältigender Mehrheit unterstützen, sind solche aus einkommensschwächeren Nationen wie Griechenland und Bulgarien weniger bereit, einen persönlichen Preis zu zahlen. Andererseits ist eine Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass die Verteidigung europäischer Werte Vorrang vor steigenden Lebenshaltungskosten hat.
Fazit: In der Inflation liegt ein großer sozialer Sprengstoff!
Zu was die Menschen neigen hat sicher auch viel mit der eigenen Situation zu tun. Aktuell geben 40 Prozent der Befragten an, dass der Krieg ihren Lebensstandard beeinträchtigt. Weitere 47 Prozent gehen davon aus, dass das bald der Fall sein wird. Hier liegt ein großer sozialer Sprengstoff, der gravierende politische Folgen mit sich bringen kann.